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Nesselrath 1993

[Nesselrath 1993] = Nesselrath, Arnold: Das Fossombroner Skizzenbuch. – London: 1993.

In seinem umfangreichen Katalog zum Codex Fossombrone [Nesselrath 1993] gibt Nesselrath zu allen dort dargestellten Kunst- und Bauwerken detaillierte Listen der Zeichnungen und sonstigen Abbildungen, die das jeweilige Kunst- oder Bauwerk ebenfalls wiedergeben. Diese beruhen auf den grösstenteils von Nesselrath selbst erstellten Einträgen in der Datenbank des Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance. Darunter sind auch eine Reihe von Nennungen des Codex Destailleur D, wobei er diesen jedoch entgegen der bibliothekseigenen Bezeichnung durchgängig irrtümlich als Codex Destailleur B bezeichnet. In diesem Zusammenhang wiederholt Nesselrath seine Einschätzung, dass der Codex Destailleur D vor allem eine Zusammenstellung von Kopien sei: 

"Gerade die Genauigkeit des Prototyps des Codex Destailleur B [sic!] oder des Meisters C deuten ebenfalls auf ein antiquarisches bzw. archäologisches Interesse am Objekt hin." [Nesselrath 1993, S. 64]

Wenig später nimmt der Verfasser dann jedoch die Beteiligung der Zeichner an einer Kampagne an, was wohl bedeutet, dass zumindest ein Teil der Zeichnungen keine Kopien sein können:

"[…] so könnten der Anonymus Destailleur B [sic!] in Berlin und die parallelen Blätter in Wien vielleicht Reinzeichnungen nach einer Kampagne sein, an der die beiden Autoren gleichzeitig teilgenommen haben.“ [Nesselrath 1993, S. 65]

Auf die Diskrepanz dieser Charakterisierung als "Reinzeichnungen" zu dem Umstand, dass in den Zeichnungen häufig Korrekturen und Wiederholungen zu finden sind, die sich in Reinzeichnungen auf der Grundlage existierender Vorlagen schwer, als Niederschlag der fortschreitenden Erkenntnis vor dem Objekt im Zuge der Vermessungen jedoch leicht erklären lassen, geht der Verfasser nicht ein. Da diese auch seiner Charakterisierung des Codex' in [Nesselrath 1986.1] sowie andernorts und im Gespräch geäusserten Auffassungen des Autors zum Codex widersprechen würde, wäre zumindest ihre kritische Begründung wünschenswert gewesen.