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Anonymus 3: "Mitarbeiter des Anonymus Destailleur"

abgekürzt "MdAD"

Bezeichnung

Diese Bezeichnung wird hier in Anlehnung an die von Hermann Egger eingeführte Bezeichnungsweise der anderen beiden Hände gewählt. Die Nähe des MdAD zum Anonymus Destailleur ist deutlich größer als die des KdAD, was die Bezeichnung `Mitarbeiter' rechtfertigen mag: Tatsächlich treten beide Hände mehrfach gemeinsam und sich in der Eintragung der Maßzahlen gegenseitig ergänzend in einem Blatt auf. Dies deutet darauf hin, dass sie gemeinsam Vermessungen vornahmen und sich dabei gelegentlich in den Tätigkeiten abwechselten. Jedenfalls liegt hier nicht etwa ein Verhältnis von `Schreiber' (MdAD) und `Korrektor' (AD) vor, wie dies in einigen Blättern des Sangallo-Umkreises zu beobachten ist. Die Bezeichnung `Mitarbeiter' mag daher gerechtfertigt erscheinen. Dieser Zeichner tritt zudem in einigen der Blätter des Goldschmidt-Skizzenbuchs im Metropolitan Museum of Art, New York, sowie des Nationalsmuseums Stockholm auf. Der Zeichner weist in den Buchstaben und Ziffern eine große Ähnlichkeit mit dem Anonymus Destailleur auf, so dass er möglicherweise noch nicht in allen Fällen identifiziert werden konnte, lässt sich aber aufgrund einiger weniger Merkmale in der Regel durchaus vom AD unterscheiden.

Charakteristik der Hand

Massangaben Zumeist benutzt der Zeichner für Massangaben nur den Palmo romano bzw. den französischen Fuß sowie deren jeweils kleinste Unterteilung in Minuti bzw. Ligne: Er übergeht also die oncia bzw. once oder auch pouce. Seine Maßangaben haben daher typischer Weise die Form "p 3 – 47" anstelle von bspw. "p 3 … [o] 3 – [ø] 11", wie derselbe Wert in der Schreibweise des Anonymus Destailleur lauten würde. 
Federstrich Der Federstrich – besonders auffällig in den Schnittdarstellungen der Thermen – ist deutlich dicker als beim Anonymus Destailleur, dabei relativ ungelenk; ein gutes Vergleichsbeispiel zum Anonymus Destailleur (und Unterscheidungsmerkmal) ist das Bl. 42 des CDD, auf dem beide nebeneinander auftreten.
p2 Dieser Buchstabe unterscheidet sich klar von der Schreibweise des Anonymus Destailleur: Seine Form ist deutlich kursiver, der senkrechte Abstrich beginnt mit einem kleinen oberen Haken und endet unten mit einem leichten Schwung nach links, so dass er für sich genommen einem j gleicht. Der `Bauch' folgt der Linie des Abstriches sehr dicht und fast parallel und ist mit ihm durch zwei kurze, dünne Linien im spitzen Winkel verbunden.
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1 Diese Ziffer wird regelmäßig als i mit einem Punkt geschrieben, was beim Anonymus Destailleur nur sehr selten der Fall ist; hinzu kommt, dass dieses i in der Regel je einen kurzen An- bzw. Abstrich oben und unten hat, während es vom Anonymus Destailleur nur als kurzer, gerader Strich ausgeführt wird.
2  Diese Ziffer ist im oberen Berreich deutlich runder und nicht z-förmig wie beim AD.
3 Diese Ziffer ist rundlicher und weniger zackenförmig, sie ähnelt daher mehr einer Schlangenlinie. 
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  [Ziffer 9 noch nachtragen bzw. Beispiel suchen.]
ø  
1/2 Für diesen Wert verwendet der Zeichner häufig einen nur durch einen horizontalen Strich getrennten Doppelpunkt.