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[Fortsetzung von S. 192]

[Ausar-] beitung dieser Stadtpläne mitgewirkt habe. Marliani nennt und lokalisiert auch mit Verweisen auf die antiken griechischen und römischen Schriftstelle die portae der Stadt Rom, die Tempel, Triumphbögen, Basiliken, Paläste, Theater, Thermen, usw., d. h. sowohl die Bauten, die zu seiner Zeit noch existierten, als auch jene, die nur aus den Quellen bekannt waren, wie dies eigentlich für das neunte Buch der Akademiae-Veröffentlichungen vorgesehen war. Wir wissen nicht viel über Marliani, außer daß er passioniert antike Medaillen sammelte udn daß er "attendeva a studiar et comassar Roma che lui diceva che sapeva meglio quanti passi era Roma da una parte all'altra che nessuno altro, et lui diceva che ne haveva fatto una cronica de quella a Re Francia". [Anm. 66] Zahlreiche bis jett unbearbeitete Manuskripte von ihm, Übersetzungen antiker Texte aus dem Griechischen ins Lateinische, werden noch in der Biblioteca Angelica in Rom aufbewahrt. [Anm. 67] Leider enthalten sie nur wenige Glossen, die jedoch topographische Hinweise geben.

Es ist wahrscheinlich, daß Alessandro Manzuoli eine führende Rolle bei der Planung der ersten acht Bücher innehatte. Die Mehrzahl der letzten zehn Bücher spiegelt die antiquarischen Interessen von Marcello Cervini und Bernardino Maffei deutlich wider. Hier sind ide Bücher systematisch in Kategorien wie Numismatik, Inschriften, Statuen, Malerei, Reliefskulptur unterteilt, die mit einer wohlentwickelten und überraschend modernen Methodologie bearbeitet werden sollten. Für die Behandlung von Medaillen lesen wir, z. B.:

"Non è dubbio … riposta dottrina." [Anm. 68]

Wir haben schon aus den Briefen Maffeis an Cervini von 1540 erfahren, daß er sich mit ähnlichen Fragen der Medaillenkunde auseinandersetzte, und wir wissen von Donato Giannotti, daß Maffei ebenfalls 1540 damit beschäftigt war, "una opera de rovesci delle medaglie" zu verfassen, "rendendo per le istorie ragione di quelle cose che vi sono imprese, che certo sarà opera bellissima" [Anm. 69]

Buch 17 über Inschriften sollte in einer ähnlich systematischen Weise gegliedert sein, unterteilt in die Klassen juristische, sepulkrale, öffentliche und private Inschriften, jeweils chronologisch geordnet:

"Con li sopradetti si congiugnerà uno altro libbro …" [Fortsetzung auf S. 194]

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