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Blatt 57

Maxentius- bzw. Konstantins-Basilica

[Egger 1903] S. 26, n. 57: "Unbekannter Franzose (K. d. A. D.), XVI., Jahrh.: H. 28.7, Br. 43.4; Feder; WZ: O."

Anmerkungen:

  • Doch ist er: die Zahlen sind eindeutig von ihm; [war: Vermutung: der Zeichner ist nicht der KdAD: dieser Zeichner zieht den senkrechten Strich des "p" zu einem "j" mit unten anschliessender Schlaufe = es ist also auch nicht der Zeichner der anderen Blätter hier. Allerdings ist die "3" wieder durch den für den KdAD charakteristische Form des altdeutsche "z" mit dem nach rechts ausschwingenden unteren Abschluss gekennzeichnet).]
  • Das Blatt ist auf der Rückseite in der rechten unteren Ecke durch Tinte verschmutzt, die wie Lavierung aufgetragen zu sein scheint.
  • Die Zugehörigkeit der Zeichnungen zur Maxentius-Basilika wird durch keine Angabe auf dem Blatt selbst gestützt, lässt sich aber aufgrund der großen Detailmaße vermuten. Eventuell hatte Egger durch den Überlieferungszusammenhang des Blattes zusätzliche Hinweise auf den Bezug zur Basilika?
  • Es fällt auf, dass der antike Fuß in den Maßangaben keine Bezeichnung für das Teilmaß enthält wie "o" oder "ø" und dieses 64x in einem p enthalten sein dürfte. Für noch kleinere Teilmaße werden dann Bruchzahlen verwendet wie "p2 i0 2/3" als 2 Fuß + 10 2/3 (= 10,66" "Unzen".
  • keine Heftlöcher erkennbar, da das Blatt ganzseitig beschnitten wurde und auch nur die Hälfte eines Folio darstellt: evtl. war diese also eingeklappt und nur die andere Hälfte eingeheftet. Lediglich am rechten Rand eine Verschmutzung, die auf eine Aussenseite  zurückzuführen sein könnte.

Zur Verwendung des antiken Fußes:

  • Die Verwendung des antiken Fußmaßes (mit Unterteilung der kleinsten Einheit mittels Bruchzahlen) könnte darauf hindeuten, dass diese Zeichnungen sehr früh entstanden, als man noch versucht haben könnte, die Vermessungen mit dem bzw. einem antiken Fußmaß durchzuführen. 
  • Die hier und auf dem folgenden Blatt dokumentierten geringfügigen Maßabweichungen ließen sich zwar als Abweichungen aufgrund der Steinmetzarbeiten erklären, könnten aber die Vermesser (bzw. ihre Auftraggeber) zu dem Schluss veranlasst haben, dass das antike Fußmaß für die Dokumentation eher wenig geeignet ist – und dass sich auch damit keine wirklich verlässliche Proportionierung der antiken Beispiele ableiten lässt. 
  • Diese Erkenntnis könnte wiederum den Hintergrund für die weitgehende Verwendung des feiner unterteilten französischen Fußmaßes in den anderen / späteren Bauaufnahmen abgegeben haben.
  • Das p mit der "Unterschleife" findet sich auch auf Bl. 59v, wo aber ausdrücklich vermerkt ist, dass das dort dargestellte Gebälk mit dem "pie du france" vermessen wurde. Daher ist die Identifikation dieses "p" mit dem antiken Fuß nicht haltbar.