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verso

Maxentius- bzw. Konstantins-Basilica

[Egger 1903] S. 26, n. 57: "Rücks.: 3) Aufriß eines Kordongesimses. 4) Grundriß und Profil der Kassetten von 3). 5) Detail aus einem Palmettenfries. 6) Aufriß eines Architravs."

Beischriften / Signatur / Aufschriften: 

  • "larquitraue e bienmezure" = der Architrav ist gut gemessen / oberhalb der Darstellung des Polsterfrieses
  • Bien mesure“ = "Gut gemessen" / unterhalb der Darstellung des Polsterfrieses

Charakteristika der Hand: 

  • „p“ mit unterem Querstrich zur Schlaufe = evtl. Hinweis auf die Verwendung des antiken Fußmaßes [?]
  • am oberen Blattrand findet sich die Maßangabe "p i .. 66", deren "p" gerade so beschnitten wird, dass nicht klar erkennbar ist, ob der Abstrich j-förmig ist oder nicht. Es könnte sich demnach um eine Maßzahl handeln, die der AD hier eingetragen hat, womit ein weiteres Beispiel für die (vermutlich gleichzeitige) Zusammenarbeit der Zeichner bei der Vermessung vorliegen würde. Alle weiteren Maße stammen aber vom KdAD. 
  • kratziger, dünner, lockerer Federstrich, aber sehr sicher in ornamentalen Details, 
  • „4“ geschlossen, 
  • „3“ mit unten c-förmigem Haken wie altdeutsches handgeschriebenes z. 
  • Vielleicht bedeutet der aus dem Abstrich des p durch eine Schleife nach links unter dem p verlaufende Unterstrich ja nur, dass diese Messung in römischen Fuß vorgenommen wurde? – Antwort: Nein, denn in Blatt 59 wird das "p" ebenso geschrieben, die Beischrift sagt aber deutlich, dass das der französische Fußmaß verwendet wurde! In einem Fall ist das "p" in Blatt 59 verso sogar nur mit dem j-Strich geschrieben => also sind die Schreiber des p mit j und des p mit Unterstrich vermutlich identisch.

Anmerkungen:

  • Die Bestätigung, dass die "Architravzeichnung" des Polsterfrieses "bien mesure", also gut gemessen sei, könnte von einer anderen Hand als der des KdAD, also z.B. vom AD, stammen und dann darauf hindeuten, dass dieser die Arbeit des anderen kontrollierte – was vielleicht bei der Verwendung eines ungewohnten Fußmaßes wie des antiken statt des französischen durchaus zu erwarten wäre.
  • Die Darstellung des Palmettenornaments oben rechts dient trotz der aufwendigen Schraffierung nur dem Festhalten der Breite einer Palmette ("p1 44") und der halben Breite des Gesamtornaments ("60"). Demnach wäre das Gesamtornament 120 kleine Einheiten breit, von denen vermutlich 64 einen Fuß bilden; die Palmette selbst dann also mit p1 [o] 44 = 64 + 44 = 108 breit, was durch die Zeichnung relativ gut bestätigt wird.
  • Die Hauptzeichnung oben links zeigt eine vorkragende Deckplatte eines architrafähnlichen Gesimses, dessen kassettierte Unterseite darunter im Schnitt und Untersicht (Rossette) wiedergegeben ist. 
  • Auf dem Blatt finden sich mehrere, z.T. lange Additionen, die vermutlich die (für den Zeichner ungewohnten) Teilmaße einzelner Elemente zusammenfassen.