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verso

Basilica Neptuni

[Egger 1903] S. 26, n. 59:  "Rücks.: 3) Aufriss des über den korinthischen Halbsäulen der Cella umlaufenden Gebälkes, gemessen in „mezure du pie de france“ (abgebildet in Taf. 1). Außer einer Profilskizze des Antonio da Sangallo d.J. (Uffizi n. 1175) mir nur die Aufnahme bei A. Palladio, Le terme dei Romani, tav. XXIV bekannt; beide jedoch ohne Angabe der Provenienz, daher bisher ungeklärt geblieben. 4) Skizze der über diesem Gebälke beginnenden Kassetten der Cellatonne, „inposte dellarcho del portigo de antonino agli horphanelli“. Letztere Bezeichnung nach dem unter Paul III. um 1540 gegründeten Waisenhause, welches sich noch gegenwärtig an der Ecke des Vicolo della Spada d’Orlando und der Via de’ Pastini (seit ca. 1824 freilich ein Neubau) befindet, unmittelbar anstoßend an S. Maria in Aquiro, welche Kirche daher lange Zeit im Volksmunde den Titel S. Maria degli orfanelli führte."

Beischriften: 

  • mezure delpie de france“ = "gemessen mit dem französischen Fuß" / oben neben dem Rundstab oberhalb des Polsterfrieses
  • inposte dellarcho | del portico | de antonino | agli horphanelli“ = "Anfang des Bogens (= der Tonne) der Porticus des Antonino bei den Waisenkindern" (= beim Waisenhaus) / Blattmitte, unten.
  • incroustature | de lastre de | Marmo“ = "Inkrustationen der Platte aus Marmor" / unten links unterhalb des Architravs, der in schräger Untersicht wiedergegeben ist – mit "lastre" ist wohl die Unterseite des Architravs gemeint, die mit Inkrustationen verziert gewesen sein muss, eine Information, die wohl in den anderen Darstellungen dieses berühmten Gesimses nicht vorkommt.

Anmerkungen:

  • spätere Bleistiftaufschrift: „B. III. 41.“
  • teilweise abweichende Vorzeichnungen mit Graphit
  • viele Maße
  • Das Gebälk ist durch Schraffuren sehr plastisch dargestellt, die Hand des Zeichners erscheint recht geübt.
  • Aufgrund der Gleichheit der Tinte und Maßpfeile ist anzunehmen, dass Zeichnung und Maße vom selben Zeichner, also dem KdAD stammen, der sich damit als eindeutig geübter erweisen würde als der AD.
  • An der Gewölbedarstellung finden sich nur wenige Maße, keine Detailzeichnung einer der Kassetten, auf die der Verweisbuchstabe "B" des Recto sich beziehen könnte.