Blatt 59: Argentarier-Bogen

Zusammenfassung

[noch zu ergänzen]

 

Allgemeines

HEUTIGE AUFBEWAHRUNGKasten HDZ 3840 Mappe [9] = Bl.52–66 : Triumphbögen
PROVENIENZ: Sammlung Hippolyte Destailleur
NUMERIERUNG(ENDURCH VORBESITZER: [noch zu ergänzen]
FRüHERE INVENTARNUMMER DER KUNSTBIBLIOTHEK: A 376,13 [?]
URSPRüNGLICHER BAND: Bd. II, 53–56 + 61–66 [?]
ZAHL DER BLäTTER IM URSPRüNGLICHEN FOLIO-BAND: 2 [?]

 

Technische Beschreibung

FORMATFolio
ABMESSUNGEN: 590 mm × 434 mm
PAPIERQUALITäT: [noch zu ergänzen]
GITTERABSTäNDE[noch zu ergänzen] [Angaben in mm: neben / am Wasserzeichen]
WASSERZEICHEN: Leiter im Kreis mit Stern
PAPIERSORTE[noch zu ergänzen]
HEFTLöCHER: mittig, teilweise doppelt
ZUSTAND: Vom Zeichner mittig gefaltet; große Wurmfraßlöcher entlang des Mittelfalzes nahe am rechten Blattrand (rückseitig durch aufgeklebtes Papier repariert). Am Mittelfalz weist ein Schmutzstreifen möglicherweise auf eine frühere Einklebung oder aber Durchfeuchtung hin. Am linken Rand wurde das Blatt schief im gefalteten Zustand beschnitten. 
SCHREIBWEISE DER MASSANGABENp9 - o3 - ø 4 ½“ (recto und verso);
HANDAD. Es ist auffällig, dass viele Maßangaben - aber nicht alle - mit dunklerer Tinte und spitzerer Feder geschrieben wurden, als die Zeichnungen, und dass einige Maße korrigiert wurde. Der flüchtige Charakter besonders in Details wie Lotmaßen läßt tatsächlich auf eine Aufnahme von Ort oder zumindest auf eine Ergänzung der Maße in einer nach fremder Vorlage vorgefertigten Zeichnung schließen. Besonders in der Hauptzeichnung des Recto, dem Aufriss [e], hat dr Schreiber nicht nur alle Maße eingetragen, sondern den rechten Pfeiler des Bogens durch eine flüchtige und daher kaum aussagekräftige Skizze des Sockelfußes ergänzt.
Anmerkung: Blatt 59 und Blatt 60 sind bis in die meisten Details hinein einander gleich; warum aber 60 eine Kopie nach 59 sein soll, wird von Berckenhagen nicht begründet; Abweichungen, die eine einseitige Abhängigkeit belegen, sind:

  • Seitlich an Teilzeichnung [d] des Recto erscheint in Bl. 60 ein Rankenfries in detaillierter Wiedergabe, der in Bl. 59 nur angedeutet ist, den der Zeichner also kaum von dort kopiert haben kann; allerdings wäre bei wohl durchaus vorauszusetzender Kenntnis der üblichen antiken Muster die Form des Frieses aus der andeutenden Skizze in Bl. 59 vielleicht zu rekonstruieren gewesen, besonders, wenn man einen mündlichen Kontakt zwischen dem AD und dem „Mitarbeiter“ voraussetzen kann.
  • Die Wiedergabe des Pilasterspiegels in Bl. 60 ist deutlich als unterbrochene Darstellung gekennzeichnet, während diese Verbindung in Bl. 59 fehlt.
  • Innerhalb des Pilasterspiegels erscheint für den Abstand zwischen Rand und Innenfeld in Bl. 60 die Maßangaben„o i[= 1] - ø 9 ½“, die in Blatt 59 an dieser Stelle fehlt; allerdings ist erscheint dasselbe Maß am oberen Ende des Pilasters in beiden Zeichnungen nochmals für die senkrechte Leiste, so dass von hier auf die Breite der Leiste in ihrem horizontalen abschnitt geschlossen werden konnte;
  • Die Wiederholung der „falschen“ Inschrift in Bl. 59 mit dem Zusatz des „-·L-·“ vor dem Namen „septimius“ erscheint nicht in Bl. 60 – dies läßt aber keine eindeutige Bestimmung der Abhängigkeit zu; auffällig ist allerdings, dass in Blatt 60 teilweise andere Schreibweisen erscheinen [vgl. Bl. 60] - [!] dieser Unterschied könnte auf eine gemeinsame Vorlage hindeuten.
  • In Bl. 60r [e] erscheint am unteren Gesims des Sockels ein Maß („o2 ø10“) für das horizontale Vorkragen, das in Bl. 59 an dieser Stelle fehlt [!]. Es erscheint dort aber am oberen Gesims des Sockels - d. h. der MdAD hat sich beim Übertragen vertan, oder aber einen Fehler des AD korrigiert, oder beide haben eine Angabe einer dritten Vorlage unterschiedlich interpretiert.
  • Der Basisbereich des Sockels zum linken Pfeiler des Bogens fehlt in Bl. 59 völlig, ist vom MdAD in Bl. 60 dann aber entsprechend dem rechten Sockel sinngemäß ergänzt; in Bl. 59 fällt auf, dass diese Ergänzung vom AD nur mit wenige Strichen in anderer Feder und Tintenfarbe skizziert ist, was nicht für eine Ansicht vor Ort spricht.

Es handelt sich möglicherweise also in beiden Fällen um Kopien nach einem verlorenen Original. Andererseits sprechen die saubere Darstellung in Bl. 60 und der Umstand, dass die Maße genau an denselben Stellen erscheinen und nur gelegentlich ‘sauber geordnet’ zusammengefaßt wurden, für eine Kopie des Blattes 60 nach Blatt 59. Man könnte aber andererseits auch annehmen, dass Bl. 59 sehr eilig nach Bl. 60 kopiert wurde und deshalb die Unsauberkeiten auftreten.

 

Zudem erscheint in Bl. 59r [e] ein Maß von „o4 ø4“ für die Höhe der Plinte der Basiszone der Pilasterordnung, welches der MdAD als Maß für den Abstand der Wand von der Vorderkante des Sockeldeckgesimses interpretiert, auch hier liegt also möglicherweise unterschiedliche Interpretation derselben Vorlage zugrunde. — Die Teilzeichnung [h] auf dem Verso von Blatt 59 ist vom MdAD auf Blatt 60 nicht übernommen worden bzw. fehlt dort. Bemerkenswert ist, dass beide Blätter sich im Band 2 der ursprünglichen dreibändigen Form des Codex befanden. Daraus ließe sich folgern, dass die Bindung weder durch den AD noch durch den MdAD erfolgte, denn beiden hätte die Parallelität der Blätter auffallen müssen, so dass zu erwarten wäre, die Blätter nebeneinander vorzufinden oder vielleicht nur eines der beiden.

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