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Teilgrundriss des Mittel- und des nördlichen Seitenschiffs

11.1.1 Grundriss der Nordhälfte der Basilika

POSITIONgesamtes Blatt; 90° links;
NUMERIERUNG / POSITIONN°. 1.°“ / linke obere Blattecke, durch Beschädigung nicht eindeutig lesbar, von späterer Hand, vermutlich 19. Jh.;
BEISCHRIFTEN POSITION:
1. „TEMPLOM PACIS“ / mittig in der unteren Blatthälfte (im apsisnahen Querschiff); in grauer Tinte von derselben Hand später nachgetragen;
2. „queste nice e state fatte dipoi ledificio Assai“ / linke obere Blattecke, 180° gedreht;
MASSANGABEN / GRUNDMASSp75 – o11 – ø9“ / piede
MASSSTABca. 1 : 235
TECHNIKdünne, weitgehend freihändige Feder in Braun über teilweise abweichenden Graphitvorzeichnungen; Lineal und Zirkel nur für die geraden Hauptlinien der Baukanten
Kommentar: Der Grundriss der Basilika mit vielen sehr genauen Maßangaben zeigt über skizzenhaften Graphitvorzeichnungen vor allem die Wandgliederung und die Hauptmaße der Räume. Vom südlichen Teil der Basilika sind zwar die Querwände skizzenhaft ergänzt, aber nicht detaillierter ausgeführt als zur Andeutung der Symmetrie nötig ist. Dass der Zeichner nicht vorhatte, die Zeichnung in diesem Bereich weiter fortzusetzen, geht aus der Wahl der Blattaufteilung hervor, die mit der Nordapsis am oberen Blattrand beginnt, wobei diese vom Rand teilweise überschnitten wird. Das gleiche gilt für die Westapsis, in deren Scheitel der Sockel der Kolossalstatue einskizziert ist, und für die Porticus, deren Außenwand ebenfalls — eventuell aber erst durch spätere Beschneidung des Blattes — nicht vollständig ist. Wichtig ist, dass die Porticus relativ detailliert vermessen und dort die wohl noch sichtbaren Kreuzgewölbe eingetragen wurden. Durch die Aufteilung des Blattes ist der Zeichner gezwungen, die Maßangaben z. T. winzig klein zu schreiben.

Die Vorskizzen in Graphit sowie Abweichungen davon deuten darauf hin, dass die Zeichnung trotz der Verwendung von Lineal und Zirkel für die Aufnahme der Maße vor Ort gedient haben dürfte. Grundrisse der Basilica waren als ungefähre Vorlage sicherlich bekannt, so dass man diese übernehmen und vor Ort durch Eintragung der Maße ergänzen konnte. Aber auch eine Arbeit mit technischen Hilfsmitteln direkt während der Bauaufnahme ist natürlich nicht ausgeschlossen.

Der Vergleich mit der komplett freihändigen Paralleldarstellung auf dem Wiener Blatt Az. Rom n. 55 legt nahe, dass dieses als Vermessungsskizze vor Ort diente, während das Berliner Blatt dann eine Kopie danach sein könnte.

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