recto: Schnitt und Details

Aufteilung des Blattes:



[17.1.1]
[17.1.2]


[17.1.3]



TECHNIKfreihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnungen; Lineal nur für die Hauptlinien des Aufrisses, also ca. die Hälfte der Zeichnunge; Tinte und Feder der Beischriften und der Zeichnung unterscheiden sich in [17.1.1] weitgehend voneinander, in [17.1.2] und [17.1.3] sind beide in derselben, dünnen Feder mit heller Tinte ausgeführt. Die Beischrift 1. und die dazugehörige Skizze sind in grauer Tinte nachgetragen, aber sicher von derselben Hand.
BEISCHRIFT / POSITION:
1. „co[n]duit pour euacuer leaue par le desoubz“ / am unteren Rand;
2. „escaliers“ / in der Hauptzeichnung im Erdgeschoss zu einem der Treppenprofile;
3. „co[n]duit“ / rechte untere Blattecke; 90° links;
NUMERIERUNG / POSITION:
18“ / am linken Rand, mittig, 90° nach links gedreht;
19“ / linke obere Ecke, 90° nach links gedreht;

 

17.1.1 Hauptzeichnung: Kombination aus Schnitt und Blick auf die Sitzreihen

POSITIONlinker oberer Quadrant und gesamte untere Blatthälfte;
Kommentar: Die Zeichnung zeigt einen in den äußeren Bereichen sorgfältig und mit Lineal, wohl sogar annähernd maßstabsgerecht — Maße fehlen jedoch — angelegten Schnitt durch den Außenteil des Colosseums (Ränge und Stockwerke), der im Innern durch freihändig eingetragene Sitzreihen und Treppenanlagen ergänzt wird. An diese wird in einer perspektivisch angelegten Ansicht der Innenraum angetragen, wobei es dem Zeichner vor allem auf die Türöffnungen und Nischen in der Innenwand des zweiten Obergeschosses ankommt. Wie auch in anderen Zeichnungen werden hier dichter werdende Schraffuren zur Kennzeichnung von im Schnitt gesehenen Gewölben benutzt; dabei fällt besonders die Kennzeichnung der gewölbten Gänge über bzw. unter den Treppen auf. Dort befinden sich auch Verweisbuchstaben „K“ und „M“, wobei sich „K“ offenbar auf die Darstellungen im vorhergehenden Blatt bezieht. Ein weiterer Verweisbuchstabe „Q“ bezeichnet die Deckgesimse über den Nischen und Türöffnungen an der Innenwand des zweiten Obergeschosses und verweist auf die nebenstehende Teilzeichnung [17.1.2]. Es fällt auf, dass insgesamt nur sehr wenige Maße angegeben werden.

Die Beischriften 1. und 3. beziehen sich auf eine kleine Detailskizze am unteren Blattrand, die eine durch Wellenlinien gekennzeichnete Wasserleitng darstellen, die — laut Beischrift — zur Ableitung des Wassers diente. Ihre Höhe ist mit p6 o1 angegeben, der Abstand ihrer Unterkante zum Bodenniveau jedoch nur mit p4 o1. Daher liegt es nahe anzunehmen, dass hier korrekterweise der Abstand der Oberkante zum Bodenniveau gemeint ist. Die Höhe der Leitung von also über 1.80 m erscheint jedenfalls bemerkenswert grosszügig, sollte sie wirklich nur für Ableitung von Regenwasser aus dem Gebäude gedacht sein, zumal sicherlich aus Symmetriegründen von mindestens 4 solcher Leitungen auszugehen ist.

 

17.1.2 Profil des Deckgesimses „Q

POSITION:rechte obere Blattecke;
Kommentar: Die Maßskizze gibt das in der Hauptzeichnung markierte Deckgesims „Q“ über den Nischen und Türöffnungen der Innenwand des zweiten Obergeschosses in einer Kombination aus Aufriss- und Profilskizze wieder, wobei die Maßangaben bis ø½ reichen.

 

17.1.3 Profil der Sitzreihenstufen

POSITION: am rechten Rand der unteren Blatthälfte;
Kommentar: Die Skizze zeigt eine Stufenabfolge mit vortretenden Deckplatten, unter denen jeweils ein s-Karnies verläuft; durch die Nähe zu den Sitzreihen in der Hauptzeichnung wird auf den ersten Blick nahegelegt, dass diese hier vergrößert dargestellt sind, wobei auffällt, dass der Zeichner entgegen seiner sonstigen Gewohnheit keine Maßangaben macht. Tatsächlich zeigt das Verso aber, dass hier eine der Treppen des Zugangssystems dargestellt ist (vgl. Teilzeichnung [17.2.3] auf dem Verso).

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