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recto: St. Peter: Turmgeschosse: Grundrisse

 





[88.1.1.2] [881.1.3] [881.2.4] [88.1.2.3]




[88.1.1.1] [881.1.4] [88.1.2.1] [88.1.2.2]




[88.1.1.5]




Vorbemerkung: Die Aufteilung des Blattes und der Maßstab der beiden Hauptzeichnungen sind ganz offensichtlich so gewählt, dass das Blatt optimal ausgenutzt wird. Allerdings wurden dabei wiederum nicht die tatsächlichen Verhältnisse in einem einheitlichen Gesamtmaßstab wiedergegeben. Zugleich bedient sich der Zeichner außerdem der abkürzenden Darstellung nur jeweils eines Viertels der Geschosse unter Ausnutzung der Symmetrieverhältnisse.

Die saubere und äußerst ökonomische Darstellung ohne wesentliche pentimenti lässt darauf schließen, dass der Zeichner nach einer Vorlage gearbeitet hat. Besonders die maximale Ökonomie verweist auf die von Sangallo entwickelte Darstellungsmethode.

Auffällig ist, dass auch auf diesem Blatt Hinweise auf die innere Struktur der Türme praktisch vollständig fehlen: Lediglich die Innenecke des untersten Geschosses ist abgeschrägt. Der Verlauf der Innenwände folgt ansonsten dem der Außenseiten. Dagegen ist die äußere Gestaltung mit sehr vielen Maßen genauestens aufgenommen.

 

88.1.1 Teilgrundrisse der mittleren vier Turmgeschosse

POSITION: linke Blatthälfte
NUMERIERUNG / POSITION: „18“ / linke obere Blattecke
TECHNIK: nur in wenigen Details freihändige, dünne Feder in Braun; Lineal, Zirkel; Vorzeichnungen mit Bleistift nur für Konstruktionshilfslinien; Vorritzungen nur mit Zirkel für die Ausführung der Kreislinien
HAND: AD
BEISCHRIFT / POSITION: vgl. unten die Bemerkungen zu den Teilzeichnungen
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7  7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: ca. 1 : 70
 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














Breite einer Wandlisene (Geschoss CD) 21 5/6 = 72 1 : 68







Breite Doppelsäulensockel (Geschoss ED) 20 1/3 = 69 1 : 66







Säulendurchmesser Ionica (Geschoss ED) 5 [—] = 15 1 : 75







Durchmesser Kegel (Geschoss F) 12 2/3 = 37 1 : 76







Kommentar: Dargestellt sind die mittleren vier Turmgeschosse, beginnend mit dem zweiten Mezzanin, das das untere Ionica-Geschosses, welches Turm und Hauptbau noch miteinander gemeinsam haben, vom oberen trennt. Die Geschosse sind, bis auf das oberste, jeweils wiederum mit zwei Buchstaben bezeichnet, die sich offensichtlich auf die begrenzenden Gesimse beziehen. Sie lauten von unten nach oben: „DC“, „ED“, „FE“ und „F“.

Bemerkenswert an der vorliegenden Zeichnung ist, dass sie im Gegensatz zu Bl. 89r unterschiedliche Wandstärken zeigt, deren Abstände zur Zentralachse des Turmes mit zunehmender Höhe geringer werden, was ein Überkragen der einzelnen Geschosswände zur Folge hätte, wenn die Wände des Turmes in dieser Form ausgeführt worden wären. Da dies statische Nachteile mit sich brächte, wäre in diesem Merkmal ein Indiz für die Annahme gegeben, dass der Innenraum der Türme im Ganzen noch undefiniert geblieben ist. Besonders auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass die Abschrägung des Geschosses „F“ aufgrund seiner oktogonalen Form zu einer pendentif-artigen Lösung am Übergang zwischen „EF“ und „F“ geführt haben würde.

Das Fehlen einer in Bl. 89r deutlich zu beobachtenden Asymmetrie zwischen den jeweils wiedergegebenen zwei Seiten eines Geschosses stärkt die Vermutung, dass die Symmetrieverletzungen in Bl. 89r nicht auf einen Irrtum des Zeichner zurückzuführen, sondern tatsächlich Wiedergaben der beabsichtigten Verhältnisse am Bau bzw. Modell sind.

Die Ausrichtung der Maßzahlen in den Teilzeichnungen zeigt, dass der Zeichner zu ihrer Anfertigung das Blatt jeweils um 90° gedreht haben muss.

Der Übersichtlichkeit halber werden im Folgenden die Teilzeichnungen für die einzelnen Geschosse einzeln besprochen, obwohl sie durch die Zeichnung zusammengefasst werden. Dabei folgt die Numerierung der Zählung von unten nach oben, beginnt aufgrund der vom Zeichner gewählten Anordnung also links unten mit dem Mezzaningeschoss „DC“.

 

88.1.1.1 Mezzanin „DC

POSITIONlinke untere Blattecke
BEISCHRIFTEN / POSITION:
D“ [Verweisbuchstabe] / rechts unten in der Skizze
C“ [Verweisbuchstaben] / rechts unten in der Skizze
Kommentar: Das zwischen den Ordnungen des Hauptbaus und den anschließenden Turmgeschossen vermittelnde Mezzanin „DC“ scheint keine Abweichungen zur vorangehenden Zeichnung in Bl. 87r aufzuweisen. Aufgrund der sauberen Ausführung fällt die freihändige Ergänzung der schmalen, fast spaltenförmigen Vertiefungen zwischen den Doppellisenen besonders auf: Sie scheinen vom Zeichner nachträglich ergänzt worden zu sein und finden sich in ähnlicher Form in den Salamanca-Stichen.

Weiterhin auffällig ist die deutlich geringere Tiefe der Wand im Vergleich zum anschließenden Geschossgrundriss „EF“: Die vorliegende Darstellung hätte ein Vorkragen des höher gelegenen Geschosses nach innen zur Folge, welches statisch zumindest bedenklich erscheint. Dies muss jedoch noch nicht als Beweis dafür verstanden werden, dass die hier wiedergegebene Planung lediglich das Modell betraf; denn da Maßangaben für die Wandstärken in diesem Bereich trotz aller sonstigen Genauigkeit fehlen, wären Korrekturen hier noch ohne Weiteres möglich gewesen, zumal selbst die mit Maßangaben wiedergegeben Wandstärken der Geschosse „EF“ und „F“ offensichtlich grobe Unmaßstäblichkeiten aufweisen (vgl. unten).
 

 





Maßangaben
palmi
Anmerkungen








Breite eines Figurensockels 5 1/6




Tiefe eines Figurensockels 3 7/12




Abstand zweier Figurensockel 8 1/4




Abstand des Figurensockels von der Baukante 3 1/6




Tiefe des Eckausschnittes (Sockelzone) 4 1/2 (symmetrisch)




Tiefe des Eckausschnittes (Mezzanin) 5 1/2 korrigiert aus 5 1/3




Breite eines Eckrisalits (Mezzanin) 21 5/6




Breite des zurückgesetzten mittleren Wandfeldes 39 3/4




Tiefe der Zurücksetzung 2 1/2




 

88.1.1.2 Oberes ionisches Geschoss „ED

POSITIONlinke obere Blattecke
BEISCHRIFTEN / POSITION:
D“ [Verweisbuchstabe] / im unteren Bereich der Teilzeichnung, links; 90° rechts
E“ [Verweisbuchstabe] / im unteren Bereich der Teilzeichnung, links; 90° rechts
Kommentar: Das anschließende Geschoss „ED“ zeigt – ebenso wie Bl. 87 aber im Unterschied zu den früheren Salamanca-Stichen – keine Fensteröffnungen oder Nischen in der Mittelachse. Da die Mittelpunkte der Säulen wiederum deutlich vor der Wandebene liegen, können sie nicht nur als Halbsäulen angesprochen werden, setzen also wiederum den Einbau von ganzen Säulentrommel bzw. -schäften voraus. Die Einstellung der Viertelsäulen in die Eckübergänge zum nischenartig vertieften Mittelfeld führt u. a. zu einer Betonung der Höhentendenz des Baus durch Hinzufügung senkrechter Linien. Während die äußeren Säulenpaare jedoch eine Fortsetzung im korinthischen Geschoss finden, wechselt die Gestaltung der Mittelnische dort ohne optische oder funktional-statische Verbindung zum oberen ionischen Geschoss.

 




Maßangaben
palmi






Sockelbreite eines Halbsäulenpaares 20 1/3



Sockeltiefe 4 1/2



Durchmesser einer Halbsäule 5 [—]



Dicke der Säulen bis zur Rückwand 3 1/4



‘Radius’ der Viertelsäulen 3 1/4



Abstand zweier Halbsäulen 8 1/4



Breite des umlaufenden Gesimsbandes [—] 5/6



Breite des mittleren Wandfeldes 37 5/12



Tiefe des mittleren Wandfeldes zum Gesimsrand 4 [—]



 

88.1.1.3 Korinthisches Geschoss „EF

POSITIONlinks oberhalb des Blattzentrums
BEISCHRIFTEN / POSITION:
E“ [Verweisbuchstabe] / im oberen Bereich der Teilzeichnung, 180°
F“ [Verweisbuchstabe] / im oberen Bereich der Teilzeichnung, 180°
Kommentar: Das Geschoss „EF“ scheint ebenfalls von Bl. 87 nicht abzuweichen. Auch in diesem Fall wird durch die Maßangaben und die Einstichpunkte des Zirkels deutlich, dass die Säulen nicht als Halbsäulen gedacht sind, sondern um ein – wenn auch geringes Stück – weiter vor die Wand treten. Die oben schon erwähnte Maßangabe für die Wandstärke von „p 7 1/6“ findet sich an der im unteren Bereich der Zeichnung nahe dem Mittelfalz angegebenen Fensteröffnung. Sie steht in deutlichem Widerspruch zu der als nahezu gleich stark wiedergegebenen Wand des anschließenden Oktogongeschosses, die mit „p 10 1/6“ für die Breite eine leicht abgeschrägten Fensterleibung sowie zusätzliche „p 4“ für die restliche Wand erheblich breiter sein sollte, als die des sie tragenden Geschosses!

 

 




Maßangaben
palmi






Durchmesser der Halbsäulen innen 3 1/2



Durchmesser der Halbsäulen außen 3 1/2



Abstand der Halbsäulenpaare außen 9 7/12



Breite des Sockels eines Halbsäulenpaares 18 3/4



Breite des Gesimses unter dem Halbsäulenpaar 21 7/12



Breite eines Pilasters 3 1/4



Tiefe eines Pilasters 1 11/12



Wandstärke (Fenstertiefe) 7 1/6



lichte Weite der Fensteröffnung (Außenseite) 12 [—]



lichte Weite der Fensteröffnung (Innenseite) 11 5/12



 

88.1.1.4 oktogonales Übergangsgeschoss „F

POSITIONlinks unterhalb des Blattzentrums
BEISCHRIFTEN / POSITION:
F“ [Verweisbuchstabe] / rechts im oberen Bereich der Teilzeichnung, 90° links
Kommentar: Für das Geschoss „F“ gilt das schon zu Bl. 87 Gesagte, allerdings wird hier deutlich, dass die dort freihändig einskizzieren Wandvorlagenpaare und damit die Unsymmetrie des Geschosses beibehalten werden sollten – ihre Funktion geht aber auch aus dieser Zeichnung nicht hervor.

Die Gestaltung der die Ecken bildenden Kegelgruppen weicht deutlich von derjenigen am Modell ab: In der vorliegenden Zeichnung wird ein großer Kegel von drei kleineren umstanden, wobei letztere auf jeweils eigenen, um ca. einen halben Durchmesser aus der Wandflucht vorkragenden Sockel stehen. Diese kleineren Kegel sind am Modell nicht vorhanden und wurden offensichtlich auch nie ausgeführt. Die auffällige Skizzenhaftigkeit dieses Bereichs innerhalb der Zeichnung zeigt deutlich an, dass diese Lösung erst einen Entwurf darstellt und möglicherweise sogar einen Vorschlag des Zeichners darstellt, dass sie jedoch noch nicht als endgültig anzusehen ist: In den Stichen Salamancas erscheinen diese Nebenkegel zwar als balusterartibe Kandelaber, jedoch ohne eine zu erwartende, den Sockeln entsprechende Verkröpfung des darunter liegenden Gebälks. Bemerkenswert ist im Vergleich zu den Stichen jedoch, dass dieses Motiv der ‘Kegel’ konsequenter Weise auch über den Pilastern und Säulen der Ädikulen des korinthischen Geschosses erscheinen: Zusammen mit den in den Stichen ebenfalls als genau gleich große Kandelaber gezeigten Aufsätzen der Balustrade am Fuß der Kuppel über dem oberen Tambourumgang hätte sich somit bei Ausführung und Zünden von entsprechenden Feuern ein sicherlich eindrucksvolles horizontales Band von Lichtern ergeben, das die ohnehin in den architektonischen Elementen sehr ähnlich auszuführenden Kuppeln und Türme zusätzlich miteinander verbunden hätte.

Die schon mehrfach oben zitierten Angaben für die Wandstärke lassen eine deutliche Unmaßstäblichkeit erkennen, denn während die Breite der mit „p 10 1/6“ angegebenen Fensterleibung ca. 30 mm beträgt, ist die mit „p 4“ anschließende restliche Wand nur 4 mm breit wiedergegeben.

 

 




Maßangaben
palmi






Sockeldurchmesser des großen Kegels 12 2/3



Durchmesser des großen Kegels 10 5/12



Entfernung äußerster Kegel – Wand 15 2/3



Durchmesser der kleinen Kegel 3 1/6



Breite der Sockel für die kleinen Kegel 3 1/2



Tiefe der Sockel für die kleinen Kegel 1 2/3



Abstand der Sockel der kleinen Kegel 9 2/3



Länge einer Oktogonseite 29 3/4



lichte Weite eines Fensters (außen) 10 [—]



lichte Weite eines Fensters (innen) 6 5/6



Tiefe eines Fensters (= Wandstärke) >14 1/6



Abstand Ecke – Wandschlitz 2 3/4



Breite des Wandschlitzes 1 1/3



Tiefe des Wandschlitzes [—] 1/2



Abstand Wandschlitz - Fensternische 3 3/4



Breite der Einzugsfläche um das Fenster 1 3/4



 

88.1.1.5 Nebenskizze zu [88.1.1.4]

POSITION: am unteren Blattrand, links neben dem Mittelfalz
Kommentar: Die kleine Nebenskizze klärt eine Maßangabe zum Rücksprung der Verkröpfung neben dem inneren Kegel in der Teilzeichnung [88.1.1.4] darüber. Gegen diese Interpretation spräche, dass diese Verkröpfungen nur sehr wenig vorspringen und es deshalb fraglich ist, wie man sich darüber noch den Giebel der Ädikula vorzustellen habe.

 

88.1.2 Teilgrundrisse der oberen vier Turmgeschosse

POSITION: rechte Blatthälfte
NUMERIERUNG / POSITION: „19“ / am oberen Blattrand, ungefähr in der Mitte der rechten Blatthälfte
TECHNIK: teilweise freihändige Feder in Braun; Lineal, Zirkel; Vorzeichnungen mit Bleistift
HAND: AD
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / palmo romano bzw. palmo del modello (nur in [88.1.2.1] und [88.1.2.2])
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 72
 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














Umgangsbreite 7 [—] = 28 1 : 56







Wandstärke 10 [—] = 29 1 : 77







Säulendurchmesser (Tolos) 3 1/4 = 10 1 : 73







Wandstärke (Tolos) 6 5/6 = 19 1 : 80







Anmerkung: Obwohl der durchschnittliche Gesamtmaßstab demjenigen der nebenstehenden Zeichnung nahekommt, zeigen die stark voneinander abweichenden Werte doch eine Varianz, die es nicht erlaubt, von einem einheitlichen Maßstab der Darstellungen auf diesem Blatt zu sprechen. Besonders auffällig ist dabei, dass der Zeichner sich nicht um eine solche Maßstäblichkeit und proportionsgerechte Darstellung bemühte, obwohl ihm genaueste Maße vorgelegen haben müssen. Auch hier ließe sich also vermuten, dass er Vorlagen kopierte, die selbst oder deren Kopien einer Überarbeitung z. B. in einer Vorbereitung zur Publikation im Stich unterzogen werden sollten.

Kommentar: Die Darstellung der obersten vier Turmgeschosse bzw. der Spitze ist auffälligerweise so angelegt, dass sie – wie auch die nebenstehende Teilzeichnung [88.1.1] – links unten beginnt, dann aber – im Gegensatz zu jener – die Abfolge der Geschosse entgegen dem Uhrzeigersinn wiedergibt. Außerdem fällt auf, dass sowohl Benennungen der Geschosse mit Buchstaben fehlen – was für die These spräche, dass damit Gesimse bezeichnet sind –, als auch jegliche Maßangaben in den beiden oberen Geschossen. Auf Bl. 87r fehlt dagegen zwar das oberste Geschoss, dafür ist das darunterliegende dort aber mit den wichtigsten Maßen wiedergegeben. Allerdings scheinen letztere beide Teildarstellungen ausreichend maßstäblich angelegt zu sein, um vielleicht eine Abnahme der Werte mit dem Zirkel zu erlauben. Jedenfalls setzt die Verwendung des Zirkels und die Genauigkeit der Detailwiedergabe das Vorhandensein von genauen Maßen voraus, deren Eintrag in die Zeichnung vom Zeichner offenbar lediglich vergessen wurde. Zu den Zeichnungen der folgenden Geschosse gilt weitgehend das zu Bl. 87 Gesagte.

 

88.1.2.1 Sockelgeschoss des Turmtolos

POSITION: rechts unten neben dem Mittelfalz
Kommentar: Die Darstellung zeigt den achteckigen, mit einer Balustrade versehenen Umgang sowie die durch Fensteröffnungen unterbrochene Sockelzone des darüber aufragenden Tolos auf der Turmspitze. Der Zeichner gibt hierfür eine Vielzahl von Maßen an, so z. B. selbst den Durchmesser für die Baluster und die Abstufungen der flachen Nischen und der Fensterrahmungen. Besonders bemerkenswert ist die Angabe der Wandtiefe mit „p 10“: Da die Wandstärke des darunter liegenden, oktogonalen Geschosses (vgl. [88.1.1.4]) mit insgesamt ca. 14 palmi angegeben ist, wird deutlich, dass die viel weiter innen befindliche Wand des hier dargestellten Geschosses nicht direkt darauf aufruhen kann, es also eine Überleitung zwischen beiden Geschossen hätte geben müssen.

 





Maßangaben
palmi
Anmerkungen








Abstand zwischen zwei Fenstern 19 [—] entlang der gekrümmten Wand




Breite einer Wandlisene 4 7/12




Breite des Einzugs der Nische [—] 11/12




lichte Weite der Nische innen 5 [—]




lichte Weite der Nische außen 7 2/3




lichte Weite eines Fensters außen 5 [—]




lichte Weite eines Fensters innen 3 1/3




Breite einer Fensternische 7 2/3




Einzug des Nischenrahmenfeldes [—] 3/4




Einzug der Nische [—] 11/12




Wandstärke 10 [—] vom Hintergrund der Nische




geringste Breite des Umgangs 7 [—] zum Sockel des Geschosses




größte Breite der des Umgangs 8 11/12 zur Geschosswand








Balustrade




Breite der Balustrade 1 2/3 = Durchmesser eines Balusters




Abstand zwischen zwei Balustern [—] 5/6




Abstand der Balustrade vom Gesimsrand 2 [—]




Tiefe des fünfeckigen Eckpfeilers 3 1/6




Seitenlänge des Eckpfeilers außen (2×) 2 [—]




 

88.1.2.2 Kolonnade des Turmtolos

POSITIONam rechten Blattrand unten
Kommentar: In diesem Geschoss fallen deutlich abweichende, ausradierte Vorzeichnungen mit Bleistift und – im Falle der Säulen – wohl sogar Rasuren von Tintenlinien auf. Die hier zuvor wiedergegebenen Säulendurchmesser hatten einen deutlich (ca. 1,5-fach) größeren Durchmesser als die danach eingetragenen und lagen zu diesen nicht konzentrisch, sondern nach innen verschoben. Da diese pentimenti nur die Säulen und ihre nähere Umgebung betreffen, nicht aber das gesamte Geschoss, ist nicht sicher auszumachen, ob es sich um ein Versehen des Zeichners handelte (dass sich dann jedoch viermal wiederholt haben müsste), oder um eine Änderung in der Planung. Entsprechende Auswirkungen auf ihre direkte Umgebung wurden mit den Korrekturen ebenfalls ausradiert.

 

 





Maßangaben
palmi
Anmerkungen








Durchmesser der Säulen 3 1/4




Weite der Interkolumnien 6 [—]




Breite eines Säulensockels 5 [—]




Tiefe eines Säulensockels 2 [—]




Abstand der Säulen zur Wand 4 5/12 Pilaster




Interkolumnien der Pilaster 3 1/4




Schaftbreite der Pilaster 3 1/6




Tiefe der Pilaster [—] 1/2




Stärke der Wand 6 5/6




Weite einer Fensternische 3 3/4




lichte Weite der Fensteröffnung außen 3 [—]




lichte Weiter der Fensteröffnung innen 3 5/12 [sic!]




Breite des Säulenumgangs (ohne Sockel) 7 [—]




Breite des Balustradenumgangs 8 1/2 bis Wandsockel




Breite des Balustradenumgangs 9 2/3 bis Wand




Durchmesser der Baluster 1 1/3




Abstand der Baluster 1 [—]




Tiefe eines Balustradenpfeilers 3 1/4




Breite eines Balustradenpfeilers 3 1/3




Abstand Balustradenpfeiler – Gesimskante 2 [—]




Abstand Pfeilervorderkante – Balustrade 2 [—]




 

88.1.2.3 Attikageschoss des Turmtolos

POSITIONam rechten Blattrand oben
Kommentar: Bemerkenswert ist, dass in diesem und dem folgenden Geschoss keinerlei Maßangaben eingetragen wurden. In dieser Teilzeichnung treten ebenfalls pentimenti auf, auch wenn diese mit denen des Tolos offenbar nicht unmittelbar zusammenhängen: Die Abschrägung der Fensterleibungen wurde vom Zeichner deutlich verstärkt, so dass diese nicht radial auf die Mittelachse des Turms ausgerichtet sind und sich also verjüngen, sondern sich zum Innenraum scheinbar sogar weiten. Damit entspräche diese Form derjenigen des Tolos selbst, wo die Gewände der Öffnungen zwar radial ausgerichtet eingetragen sind, die Maßangaben aber verdeutlichen, dass sie sich von außen nach innen weiten. An einer der in Aufsicht wiedergebenen Voluten, die auf den Dachschrägen aufliegen und zwischen der Fensterzone und den größeren Kegeln vermitteln, hat der Zeichner durch Schraffuren deren Krümmung versucht anzudeuten. Welche Funktion die Umrandung der zwischen den Voluten liegenden Bereich hat – ob sie vielleicht eine Vertiefung andeutet –, ist nicht auszumachen.

 

88.1.2.4 Kegelspitze des Turmes

 

POSITION: rechts oben neben dem Mittelfalz
Kommentar: Die Darstellung zeigt u. a. sehr genau die relativ komplizierte, konzentrische Führung der Stufenringe am Fuß des Hauptkegels um die Basen der größeren Kegel, für deren Konstruktion der Zeichner Bleistift und Zirkel verwendet. Maßangaben fehlen zwar auch hier, sie werden jedoch in der Skizze auf dem Verso nachgetragen – sogar mit einer Ausführlichkeit, die größer zu sein scheint, als bei den anderen Geschossen.

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