Verleichbare Darstellungen

Zeichnungen

Unter der Vielzahl von St.-Peter-Blätter im Gabinetto Disegni e Stampe der Uffizien finden sich sehr viele Teilzeichnungen mit skizzenhaften Grundrissen oder Ansichten der Türme für die verschiedenen Projekte, die hier aus Platzgründen nicht berücksichtigt werden können, zumal die Gestaltung der Türme in allen Projekten wesentlich von der des Hauptbaus abhängig blieb. Zu den Türmen des Modellprojekts selbst oder den ihnen weitgehend entsprechenden Eckrisaliten des Hauptbaus haben sich jedoch keine Zeichnungen aus Sangallos Umkreis erhalten.

 

Drucke

 

Salamanca-Stiche zu Sangallos Modellprojekt für St. Peter:

Grundriss: Der Stich zeigt zwar einen Schnitt des Erdgeschosses mit einem Innenraum, dieser ist jedoch nicht weiter ausdifferenziert. Während die dort dargestellte Wandstärke mit der der vorliegenden Zeichnungen ungefähr übereinstimmt, zeigt der Stich zusätzlich einen Eingänge in die Türme an den dem Loggientrakt zugewandten Seiten. Da sich diese Eingänge weder am Modell noch in den sonstigen erhaltenen Darstellungen finden, ist anzunehmen, dass sie eine (willkürliche) Ergänzung des Stechers oder aber eine sinngemäße Ergänzung seitens Labaccos darstellen, denn man wird unterstellen dürfen, dass die Autoren des Stiches die Wiedergabe eines Eingangs in den Turm für notwendig hielten, auch wenn dieser von Sangallo selbst vielleicht als geschlossen und nur über einen denkbaren unterirdischen Zugang erreichbar konzipiert worden sein sollte. Diese Annahme kann sich auf vergleichbare Grundrissdarstellungen freistehender Campanili z. B. in U 252 A recto und U 254A recto stützen, die ebenfalls trotz erkennbar ausgeführter Binnengestaltung keine Eingänge zeigen.

Fassaden- und Seitenaufriss: Beim Vergleich mit den Aufrissen fällt als erstes ins Auge, dass Salamanca auch die profilierte Sockelzone des Bauwerks darstellt, zu der sich im vorliegenden Blatt jedoch keine Andeutung findet. Ihr Profil ist zwar im Schnitt der Dorica enthalten, die etwas komplexere Staffelung gerade an den mehrfach gestuften Ecken der Türme bzw. der Eckrisalite ist nirgends dargestellt. Lediglich die oberste Ebene der Plattform, die mit dem obersten Treppenniveau übereinstimmt, umgibt in der vorliegenden Zeichnung den Grundriss des Erdgeschosses. Die Abstufung der Treppenanlage stimmt mit den Stichen hinsichtlich der Lage der einzelnen Absätze mit der Zeichnung, jedoch nicht mit dem Modell überein. Dessen sich breiter vor der Fassade ausstreckende Treppenanlage könnte jedoch auch auf eine spätere Restaurierung zurück gehen: Zumindest wäre es bemerkenswert, wenn sie schon am ursprünglichen Modell, also vor 1547, so wie heute erhalten ausgeführt gewesen, im Stich dann jedoch reduziert worden wäre.

Das Fehlen der am Modell gezeigten und aufgrund der Einheitlichkeit des Gesamterscheinungsbildes auch am Turm zu erwartenden Fensteröffnungen im Mezzanin und im ionischen Geschoss kann kaum darauf zurück geführt werden, dass es sich hier um Grundrisse und nicht um höher gelegene Horizontalschnitte handelt würde, denn genau dies ist zumindest am Erdgeschoss der Fall, und auch die anderen beiden Geschosse sind in Horizontalschnitten wiedergegeben, die – wäre die Annahme richtig – direkt unterhalb der Fenster hätten gelegt werden müssen. Das gleiche gilt für die flachen, hohen und schmalen Wandfelder, die im Stich zwischen den Doppelsäulen der Ionica, jedoch nicht am Modell, erscheinen.

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