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Vergleichbare Darstellungen

Zeichnungen

 

Berlin: Kupferstichkabinett

  • Marten van Heemskerck: sog. Berliner Skizzenbücher, Bd. II, 1r: Die Darstellung zeigt den Blick auf den im Bau befindlichen Südarm von einem Standpunkt, der gegenüber der Mittelsymmetrieachse des Kreuzarms leicht nach Osten verschoben ist. Die Außenordnung des Ergeschosses ist ungefähr bis zu zwei Dritteln der Säulenschäfte gediehen; die Ädikulensäulen tragen schon ihre Kapitelle. Interessant ist die ungefähr in Bildmitte sichtbare Ansicht der Eingangswand des Umgangs, die mit ihrer dreifachen Tiefenstaffelung und dem auf gerader Wandfläche durchlaufendem Gesims ziemlich gut den Zeichnungen des Codex Destailleur D bzw. dem Modell entspricht.

 

Drucke

Salamanca: 

  • Schnitt durch St. Peter entlang der Ost-West-Achse (= H. 146a; in Berlin Bl. 212): Eine Reihe von Unterschieden verdeutlichen im Vergleich des Stichs mit dem vorliegenden Blatt, dass es keine direkten Abhängigkeiten zwischen beiden geben kann und die Zeichnung deutlich vor den Stich und die Fertigstellung des Modells zu datieren ist: Die meisten dieser Differenzen wurden in den Kommentaren zu den Teilbereichen der Zeichnung erwähnt. Unter ihnen sind am wichtigsten die Kassettierung des Tonnengewölbes und die Öffnung der Apsisscheitelnische zum Umgang hin, die beide im Stich in Übereinstimmung mit dem Modell erscheinen. –  Neben diesen Abweichungen in den Baudetails ist aber auch die unterschiedliche Darstellungstechnik hervorzuheben: Während der Stich konsequent die Orthongonalprojektion anwendet und in den Schattierung sehr differenziert und genau ist, verwendet der Anonymus die oben beschriebene ‘Drehung’ der Umgangsstirnwände in die Betrachterebene und verzichtet im Apsisbereich auf die korrekte Darstellung der Wandkrümmung und der sich ihr anpassenden Elemente (Fensterrahmungen, Ädikulen). Damit wird insgesamt der Präsentationscharakter des Blattes fraglich, und vor dem Hintergrund der Vielzahl von Maßangaben wird man auch in dieser Zeichnungn ein Beispiel für die Absicht des Zeichners sehen können, alle Details und Maße des geplanten Baus zu erfassen, als eine proportionsgerechte und perspektivisch vollkommene Darstellung zu geben — zumal sich diese aus den vielen detaillierten Einzelzeichnungen in beliebiger Genauigkeit später wieder hätte rekonstruieren lassen. Daraus wäre insgesamt die Vermutung abzuleiten, dass diejenigen Zeichnungen der St.-Peter-Gruppe, die Überblicksdarstellungen enthalten, früher entstanden als diejeningen, die sich allen Details mit größtmöglicher Genauigkeit widmen: Dies würde auch erklären, warum die Unterschiede in den Einzelmaßen und Baudetails zwischen Überblicksdarstellung und Detailzeichnung in vielen Fällen auf einen späteren Entstehungszeitpunkt der letzteren hindeuten.

Letarouilly: 

  • Schnitt durch St. Peter entlang der Ost-West-Achse: Der Stich Letarouillys [Bd. 1; Pl. 19] stimmt – wie zu erwarten – vor allem mit dem Modell selbst sowie dem Stich Salamancas überein, während es zum vorliegenden Blatt nicht nur hinsichtlich der Projektion, sondern vor allem auch wichtigerer Details (Nischendurchgang in der Apsisnische, Ansicht des Nebenarms, Tonnengewölbe u. a.) deutlich Abweichungen gibt, die eine Abhängigkeit des Stiches von der Zeichnung ausschließen.
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