recto: St. Peter: Kuppel: Schnitt

84.1   Schnitt durch die Kuppel mit vielen Detailzeichnungen

 








[84.1.3.1] [84.1.2.1] [84.1.2.2] [84.1.1.1]







[84.1.3.2] [84.1.2.3] [84.1.1.2]







[84.1.3.5] [84.1.3.3] [84.1.2.5] [84.1.2.4] [84.1.1.3]







[84.1.3.4] [84.1.2.6] [84.1.1.5]







[84.1.2.7] [84.1.1.4]







[84.1.4.1] [84.1.1.6]







[84.1.4.2] [84.1.1.7] [84.1.1.8]







[84.1.4.3] [84.1.1.10] [84.1.1.11]







[84.1.4.4] [84.1.1.9] [84.1.6]







[84.1.5.] [84.1.1.12]







Vorbemerkung: Das überaus detailreiche und informationshaltige Blatt scheint nahezu alle Details der inneren und äußeren Gestalt der Kuppel wiederzugeben. Es gleicht zwar auf den ersten Blick dem Uffizien-Blatt 267 A stark, unterscheidet sich von diesem aber durch die Angabe aller Maße und die gesonderte Darstellung der Ordnungen mit ihren Details. Schon dies deutet darauf hin, dass die Zeichnung weder nach Uff. 267 A entstand noch wie diese ausschließlich den Zwecken des Modellbaus diente.2

Dass auch die vorliegende Zeichnung nur angelegt wurde, um die Maße und Details zu verzeichnen, nicht aber – wie Uff. 267A – um einen maßstabsgerechten Eindruck der Kuppel und vermutlich eine Vorlage für den Bau des Modells zu geben, ist an den nicht proportions- bzw. maßstabsgerechten Größenverhältnissen leicht zu erkennen: So ist z. B. die Ordnung des oberen Tambourumgangs ebenso groß gezeichnet, wie die des unteren, obwohl die angetragenen Maße klar verdeutlichen, dass beide Bereiche sich deutlich unterscheiden und daher unterschiedlich groß wiedergegeben sein sollten.

Eine vielleicht nicht sofort auffallende Merkwürdigkeit des Blattes ist – auf das Gesamtprojekt hin gesehen –, dass hier überhaupt die Ordnungen von Tambour und Laterne wiedergegeben sind: Denn man sollte annehmen können (und dies ist wohl von allen Analysen des Projektes bisher vorausgesetzt worden), dass diese Ordnungen mit den entsprechenden Pendants an den Türmen übereinzustimmen hätten, ihre erneute Wiedergabe also überflüssig sei. Tatsächlich erweist sich bei einem genauen Vergleich der Maße, der erst durch die vorliegenden Zeichnungen des Anonymus Destailleur möglich ist, dass die Ordnungen nicht tatsächlich übereinstimmen. Allerdings sind die Abweichungen so marginal (und die Erwartung einer Identität so stark), dass man sich fragen kann, was mit dieser auf den ersten Blick scheinbar unbegründeten Verdoppelung bzw. Veränderung bezweckt worden sein könnte.

Zu den Analysen der Einzelzeichnungen: Die hier verwendete Bezeichnung und Reihenfolge in der Beschreibung der Einzelzeichnungen [84.1.2ff.] folgt weder dem üblichen Schema [von links oben nach rechts unten] noch alphabetisch der Buchstabenbenennung durch den Zeichner, sondern der Abfolge der einzelnen Ordnungen und ihrer Elemente am Bau von oben nach unten.

Einige Detailskizzen wurden durch den Zeichner zur Bemaßung freihändig gezeichnet herausgezogen, während die Hauptordnungen alle mit Lineal gezeichnet sind. Zwar lässt das Fehlen von Vorzeichnungen auf Vorlagen schließen, diese dürften aber wiederum nicht maßstabsgerecht gewesen sein, da keine der hier vorliegenden und dann als Kopien aufzufassenden Zeichnungen selbst maßstabsgerecht angelegt ist, was man bei Vorhandensein maßstabsgerechter Vorlagen aber erwarten dürfte. Die Teilzeichnungen, an denen gelegentlich größere Maße fehlen, geben deshalb natürlich nur unter Hinzunahme der Hauptzeichnung die Ordnungen (fast) vollständig wieder. Jedoch sind mehrfach zumeist geringe Abweichungen zwischen den Angaben der Haupt- und der Teilzeichnungen zu beobachten, die sich kaum erklären lassen. Auch scheint der Zeichner bei einigen Details, vor allem den insgesamt vier mit Balustraden versehenen Umgängen an der Außenseite von Tambour und Kuppel, nicht sehr sorgfältig gewesen zu sein, da hier z. T. erhebliche Widersprüche auftreten. Beides scheint seine jeweilige Ursache in einem anzunehmenden Kompilationsvorgang zu haben, in dem der Zeichner Vorlagen für die einzelnen Ordnungen bzw. Geschosse und die Gesamtdarstellung des Kuppelschnittes kombinierte, wobei diese Vorlagen dann jedoch Widersprüche untereinander aufgewiesen haben müssen, die auf eine getrennte Entstehung oder aber darauf schließen lassen, dass der Zeichner – vermutlich unwissentlich – Vorlagen benutzte, die unterschiedlichen Planungsstufen entstammten.

Insgesamt stellen die am linken Blattrand untereinander angeordneten Teilzeichnungen mit ihren Nebenskizzen eine vollständige Abfolge der Details des Tambours bis zum Ansatz der Kuppelkalotte dar, die in der nebenstehenden Hauptzeichnung durch die Schnittdarstellung desselben Bereichs mit den größeren Maßen sinnvoll ergänzt wird.

Bemerkenswert ist, dass eine ähnlich geschlossene und informative Erfassung der Details, wie sie hier für die Außenseite der Kuppel vorliegt, vom Kuppelinneren fehlt: Dass alle dort mit Verweisbuchstaben gekennzeichneten Details innerhalb der Zeichnung selbst vergrößert wiedergegeben sind, scheint gegen das Fehlen eines zusätzlichen Blattes mit weiteren Informationen zu sprechen. Dafür spricht auch, dass der Zeichner z. B. die Volute der Laternenattika – noch dazu freihändig, also quasi wie eine beinahe übersehene Ergänzung – in den Kuppelraum zeichnete und nicht auf ein zusätzliches Blatt. – Andererseits lässt sich die vollständige, aber mit nur sehr wenigen Maßangaben versehene Skizze zu Kämpfergesims und Archivolte der Tambourinnenordnung dahingehend interpretieren, dass der Zeichner ihre Vervollständigung abbrach, um sie auf einem anderen Blatt – und dann sicherlich mitsamt dem Profil der Ordnung und ihrer Details – zu wiederholen. Diese Ausführung ist entweder – vielleicht aus Zeitmangel? – unterblieben, oder aber das Blatt ist verloren gegangen.

 

84.1.1 Hauptzeichnung: Kuppelschnitt

POSITION: rechte Hälfte des Blattes in einer dem Kuppelprofil entsprechenden, von unten nach oben abnehmenden Breite
TECHNIK: teilweise, vor allem in den Details, freihändige Feder in Braun, nur teilweise, bei horizontalen Linien im Kuppelbereich, über Graphitvorzeichnungen; Zirkel; keine Voritzungen; wenige Graphitvorzeichnung am inneren Gesims direkt unterhalb des Kuppelansatzes, sowie bei den Treppenstufen im Tambour
HAND: AD
BEISCHRIFTEN / POSITION: Verweisbuchstaben / gesamte Zeichnung [siehe Kommentare]
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 120
 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














Gesamthöhe des Kuppelfußgesimses 26 1/4 = 35 1 : 168







Höhe des unteren Tambourumgangs 70 [—] = 146 1 : 107







Höhe des oberen Tambourumgangs 57 1/3 = 89 1 : 144







Höhe der Laternenordnung 33 5/6 = 91 1 : 83







Kommentar: Die Hauptzeichnung des Blattes gibt einen Schnitt der Kuppel in weitgehend korrekt erscheinender Orthogonalprojektion wieder, der an der rechts als Begrenzung mit Feder durchgezogenen Mittelachse beginnt und sich nach links entfaltet; lediglich die oberen Bereiche der Laternenspitze sind über diese Symmetrieachse hinaus bis an den rechten Blattrand verlängert. Allerdings ist die gesamte Darstellung nicht maßstabs- und proportionsgerecht. Die genaue Einpassung der Darstellung in das Blatt lässt natürlich darauf schließen, dass es nach einer Vorlage angefertigt wurde, wobei diese vermutlich ebenfalls nicht maßstabsgerecht gewesen sein dürfte, da es dem Zeichner ansonsten leicht gewesen wäre, die Proportionen genau zu übernehmen. Schon aus diesem Grunde scheidet Uff. 267A als mögliche Vorlage aus. Daneben lassen sich als Argumente gegen diese Vermutung auf den ersten Blick unscheinbare, für die Datierung und Interpretation jedoch wichtige Differenzen in Details zwischen den beiden Darstellungen anführen.

Neben einer Vielzahl von Maßangaben enthält die Darstellung Verweisbuchstaben, die die Verbindung zu den nebenstehenden Einzelzeichnungen herstellen. Dabei fällt auf, dass die Buchstaben in der alphabetischen Reihenfolge weitgehend der Abfolge der einzelnen Elemente von unten nach oben folgen, jedoch viele Buchstaben des Alphabets fehlen. Dies könnte als Indiz für ein relativ komplexes Benennungssystem – oder aber auch für das Gegenteil: eine willkürliche Verteilung der Buchstaben – sprechen.

 

 




Hauptmaße der Kuppel
palmi






Höhe der Laternenspitze bis zum Fußboden des Hohlraums 63 3/4



Deckenstärke der Hohlraumbodens 4 1/2



lichte Höhe der Laternenkuppel innen 27 [—]



Höhe des Innengebälks der Laternenkuppel 20 [—]



Höhe der Wandöffnungen der Laterne innen 30 [—]



Höhe eines Säulenschaftes der inneren Laternenordnung 25 [—]



Interkolumnien der inneren Laternenordnung 2 5/12



Architravhöhe der inneren Laternenordnung 3 7/12



Frieshöhe der inneren Laternenordnung 4 5/6



Gesimshöhe der inneren Laternenordnung 5 [—]



Gesamthöhe des Sprengringes 14 1/4



Gesamthöhe der Laterne innen bis zum Kuppelscheitel 87 [—]



Gesamthöhe der Kuppelschale innen 149 [—]



bis zum Ansatzpunkt der äußeren Wölbung über dem Tambour 77 [—]



Höhe der Tambourinnenordnung 46 1/2



Höhe der Innengalerie einschließlich Kuppelsprengring 44 [—]






Gesamthöhe ohne Laterne 240 [—]



Gesamthöhe mit Laterne 394 5/12



lichte Höhe vom Fußboden bis zum unteren Sprengring 203 7/12



 

Der zuletzt genannte Wert stimmt nicht mit der auf Bl. 80r angegebenen Höhe des Gurtbogenscheitelpunktes über dem Fußboden überein, die genau 200 palmi betragen sollte. Auch wenn der untere Rand des Kuppelsprengrings auf diesem Blatt nicht mehr erhalten ist, so ist aus der Art der Darstellung doch zu entnehmen, dass die zur Maßangabe „p 44“ gehörende Maßlinie am Scheitelpunkt des Gurtbogen ansetzen müsste. Demnach käme für die ‘Unterbringung’ des ‘Restes’ von 3 7/12 palmi nur der Übergang von der Laternenspitze zur Kugel in Frage: Die Maßlinie in der Laternenspitze scheint nämlich am Ring unterhalb der Kugel zu enden, während die Skizze (s. u.) deutlich bis zur Unterseite der Kugel, über diesen Ring hinaus reicht.

 

84.1.1.1 Laternenspitze

POSITION: obere rechte Blattecke
Kommentar: Dieser Teil der Hauptzeichnung gibt die gesamte Laternenspitze einschließlich aufsitzendem Kreuz mit Fahne und den Hohlraum über der Innenkuppel der Laterne wieder. Für die Kugel auf der Laternenspitze ist ein Durchmesser von „p 11 1/2“ angegeben, es fehlt aber jeglicher Hinweis auf die Höhe des aufsitzenden, freihändig gezeichneten und mit Fahne dargestellten Kreuzes.

In der Laternenspitze befindet sich ein Hohlraum, der auch von Salamanca und Labacco dort wiedergegeben ist. Er ist von halbovalem Querschnitt und durch eine schmale zylinderförmige Öffnung im Boden mit dem Kuppelraum verbunden. Die hier angegebenen Werte für Höhe („p 25“) und Durchmesser („p 29“) zeigen, dass der Raum nicht – wie es im Stich der Fall zu sein scheint – in verkleinertem Maßstab die Proportionen des Kuppelinnenraums wiederholen sollte. Die Verbindungsöffnung mit dem Kuppelraum der Laterne und damit dem Kircheninnenraum selbst ist bei „p 4 1/3“ Durchmesser und „p 4 1/2“ Höhe von nahezu quadratischem, senkrechtem Querschnitt.

Der Zweck dieses Raumes ist nicht klar: Falls er zur Gewichtsverminderung dienen sollte, so stellt sich die Frage, warum er nicht mehr Volumen in der ohnehin sicher nicht massiv auszuführenden Laternenspitze einnimmt. Eine funktionale Erklärung scheint daher naheliegender: Man könnte sich hier ein Hebezeug aufgestellt denken, um Leuchter o. ä. in den Kuppelraum hinab zu lassen, jedoch fehlt dann jeglicher Hinweis auf eine Zugangsmöglichkeit für Personal. – Jedenfalls sind die Existenz dieses Raumes und seine Darstellung in der Zeichnung als ein weiteres Indiz für die These anzusehen, dass in den vorliegenden Zeichnungen des Anonymus Destailleur die Planung für das tatsächliche Bauprojekt dokumentiert ist und nicht nur diejenige für das Modell, in dem dieser Raum keinen Sinn hätte.

Am Fuß der Laternenspitze befinden sich im Bereich der zu dem Kegel hinaufführenden Stufen divergierende Vorzeichnungen mit Bleistift: Es scheint, dass dieser Bereich zum Zeitpunkt der Anfertigung der Zeichnung noch nicht endgültig definiert war. Die Unübersichtlichkeit der Situation hier sowie der Platzmangel auf dem Recto dürften den Zeichner bewogen haben, alle erforderlichen Maße in der Federskizze auf dem Verso festzuhalten. Dass diese freihändig und längst nicht mit der Sorgfalt ausgeführt wurde wie die Darstellungen auf dem Recto, deutet vor allem auf eine größere Eile des Zeichners.

 

84.1.1.2 Skizze zum Fußansatz des Hauptkegels auf der Laternenspitze

POSITION: in der rechten oberen Ecke des Blattes, links neben der Darstellung des Kegels in der Hauptzeichnung
Kommentar: Die Zeichnung ist als Erläuterung bzw. Ergänzung zum nebenstehenden Abschlusskegel der Laterne zu verstehen und zeigt das Profil des Kegelfußes, bestehend aus – von unten nach oben: – Plinthe, Torus, Karnies, Torus. Allerdings fehlen bis auf eine nicht genau zuzuordnende Maßangabe „1/2“ am oberen Torus, die sowohl dessen Höhe wie seinen Radius, also den Abstand vom eingetragenen Lot meinen kann, alle weiteren Maßangaben, die auch in der Hauptzeichnung nicht erscheinen. Sie finden sich – gemeinsam mit dieser Angabe – in der Skizze des Gesamtprofils des Laternenkegels auf dem VersoDemnach hat der Zeichner hier eine Aufnahme des Profils abgebrochen, weil er möglicherweise einsah, dass für sie nicht genügend Raum zur Verfügung stand, weshalb ihre ausführliche Darstellung auf dem Verso notwendig wurde.

 

84.1.1.3 Laterne

POSITION: oben am rechten Blattrand, also in der rechten unteren Ecke von Teilblatt I
BEISCHRIFTEN / POSITION:
N“ [Verweisbuchstabe] / unter der unteren Balustrade am Fuß der Laterne
Q“ [Verweisbuchstabe] / am Gesims über den S-Voluten der Laternen-Attika
Kommentar: Die Schnittdarstellung der Laternenhälfte ist ähnlich detail- und maßangabenreich wie die der äußeren Tambourordnungen im unteren Teil des Blattes. Ihre Proportionen scheinen wie diese gegenüber der Realität in die Höhe gestreckt.

Im scheinbar deutlichem Widerspruch zu der in dieser Arbeit vertretenen These, die Zeichnungen des Anonymus Destailleur reflektierten die Planungen für die tatsächliche Bauausführung, steht der Umstand, dass jeglicher Hinweis auf die genauere Ausgestaltung der Innenordnung der Laterne und die Profilierung der innen umlaufenden Gesimse fehlt – das gleiche gilt übrigens auch für die Innengalerie des Tambours (s. u.)! Es gibt auch keine Verweisbuchstaben, die auf eventuell verloren gegangene Blätter mit entsprechenden Darstellungen hindeuten würden. Dies ist umso auffälliger, als für die Außenseite der Laterne alle Details mit größtmöglicher Genauigkeit und in Einzelzeichnungen wiedergegeben sind: Hierzu gehören die nebenstehenden Teilzeichnungen der Tolosordnung mit aufsitzender Balustrade, der großen Volute des Attikageschosses im Bereich des Kuppelraums und des Fußes der Laternenspitze auf dem Verso des vorliegenden Blattes.

Immerhin erscheint die summarische Darstellung dieser Bereiche in der vorliegenden Zeichnung ebenso kaum geeignet, als ausreichende Instruktion für die Modellbauer zu dienen, so dass auch aus dieser Perspektive eine entsprechende Zweckbestimmung des Blattes nicht anzunehmen ist.

Säulenordnung: Aufgrund der kaum mehr als skizzenhaften Darstellung ist z. B. nur anhand der vorliegenden Darstellung allein auch nicht mit Sicherheit zu entscheiden, welche Säulenordnung im Inneren der Laterne vorgesehen war: In Korrespondenz zur Außenordnung des Tolos wäre hier ebenfalls eine Komposita zu erwarten, zumal diese eine konsequente Fortsetzung einer für die Innengalerie des Tambours zu erwartenden Korinthia anzusehen wäre. Dort jedoch findet sich – wenn auch ebenfalls nur in nicht verlässlicher Skizzenhaftigkeit – schon eine Komposita. Daher kann es sich bei der Laternenordnung innen ebenfalls nur um eine Komposita handeln, obwohl die flüchtig skizzierten Kapitelle der Tolos-Innenordnung keine Zone, die eindeutig dem Eierstab des kompositen Kapitells entspräche und an der Außenordnung auch deutlicher zu erkennen ist, aufweisen. So bleibt es immerhin denkbar, dass hier – im Gegensatz zur Außenordnung – eine Korinthia vorgesehen gewesen sein könnte. Die in der Zeichnung angegebenen Maße (Länge der Säulen- bzw. Pilasterschäfte „p 25“, Schaftbreite „p 2 5/12“, Kapitellhöhe „p 2“ lassen ebenfalls keine Entscheidung zu, da die Proportionierung mit ca. 1 : 12 sowohl einer Korinthia als auch einer Komposita entsprechen könnte. Gerade die genannte Unterscheidung zwischen den skizzierten Kapitellen der Innen- und Außenordnung verleiht der Korinthia hier sogar eine höhere Wahrscheinlichkeit. Trotzdem wird man aufgrund der sicher auch von Sangallo beabsichtigten Einheitlichkeit zwischen Innen- und Außenseite der Laterne annehmen dürfen, dass es sich bei der hier beobachteten Uneindeutigkeit um ein Versehen des Zeichners handelt.

Anhand der vorliegenden Zeichnung ebenfalls nicht eindeutig zu entscheiden ist die Frage, ob die dargestellte Ordnung aus Pilastern oder Halbsäulen bestehen soll: Die Tiefe des links im Schnitt wiedergegebenen Schaftes scheint für Halbsäulen zu sprechen; jegliches Fehlen von Räumlichkeit verleihenden Details wie Schraffuren, was die einzelnen Schäfte deutlich ‘flach’ erscheinen lässt, sowie die mit einer Halbsäulenordnung in diesen räumlich beengten Verhältnissen sicherlich verbundene Einschränkung der Lichtausbeute scheinen dagegen für eine Pilasterordnung zu sprechen. Am Modell und dementsprechend auch in Letarouillys Stich erscheinen Halbäulen, was aber nicht bedeuten muss, dass diese in dem Planungsstadium, welches dem Amonymus Destailleur vorlag, schon vorgesehen gewesen sein müssen. Die Möglichkeit einer ursprünglich geplanten Pilasterordnung bleibt also durchaus offen.

Gebälk: Ebenso wie für die eigentliche Säulenstellung fehlen Hinweise für die Gestaltung des Gebälks, das nicht nur aufgrund der nicht proportionsgerechten Streckung der Darstellung in die Höhe fast halb so hoch erscheint wie die Säulenschäfte darunter, sondern sich mit insgesamt 13 5/12 palmi diesem Wert tatsächlich annähert.3 Die fehlende Wiedergabe eines definierten Profils könnte zum einen damit erklärt werden, dass hier durchaus ein traditionell gestaltetes Gebälk verwendet werden konnte, für das nur die Hauptproportionen von Architrav, Fries und Gesims angegeben werden mussten, sie kann aber ebenso wie die anderen fehlenden Detailsdarstellungen auf ein verlorenes Blatt oder einen zum Zeitpunkt der Anfertigung der vorliegenden Zeichnung noch nicht abgeschlossenen Entwurfsprozess in diesem Bereich hindeuten.

Inneres Laternenfußgesims: Auffälliger als das Fehlen einer Detaildarstellung für das Gebälk der Innenordnung ist jedoch das eines Profils für jenes gebälkartige Gesims, das die Kuppel als Sprengring gegenüber der Laterne am Okulus abschließt: Hier erscheint in der Zeichnung zwar ein grob skizziertes Gebälk mit einer aufsitzenden attika-artigen Zone, die prominente Stellung sowie vor allem die beengten räumlichen Verhältnisse im Okulusring lassen jedoch eine einfache Übernahme eines typischen, vermutlich an die ionisch-korinthische Formgebung angenäherten Gebälks hier nicht vorstellbar erscheinen. Darauf deuten auch die wenigen Maßangaben: So entspricht einer Höhe des Gesimses von „p 3 1/3“ ein Maß für sein Vorkragen von nur vergleichsweise wenigen „p 1 3/4“, wo sonst nicht selten ein Verhältnis von annähernd 1 : 1 zu finden ist.4 Gerade diese Kompromisslösung wäre also ein interessantes Detail, an dem sich Sangallos von praktischen Gesichtspunkten geleiteter Umgang mit klassischen Formen – seine Letztverantwortlichkeit für die hier wiedergegebene Gestaltung vorausgesetzt – studieren ließe. Dass hier eine genauere Definition dieses Gebälkes spätestens am Modell erfolgte, belegt dessen Ausführung sowie die danach entstandene Wiedergabe des Gebälkprofils bei Letarouilly.5

Öffnungen: In die Kuppelkalotte der Laterne sind hochrechteckige, schlitzartige Öffnungen eingeschnitten, die für die als Lichtzuführung von außen dienen, wo sie zwischen den Voluten der Attikazone der Laterne münden. Zur Beleuchtung des Innenraums dürfte dies zwar nur wenig beitragen, aber sicherlich immerhin genug, um den den hier angenommenen, von Sangallo beabsichtigten Effekt einer hierarchisch den Bau und seine Bestandteile erschließenden Lichtführung zu begünstigen. Wie zu erwarten, sind diese Öffnungen offenbar axial genau über denen des Laternentolos angeordnet. Da sie sicherlich die Statik der Laternenkuppel geringfügig negativ beeinflussen, wird man in ihnen ein Indiz dafür sehen können, dass diese selbst nicht – wie die Zeichnung und die Darstellungen Labaccos bzw. Salamancas suggerieren – massiv in Mauerwerk ausgeführt werden sollte.

Für beide Reihen von Öffnungen gibt der Zeichner eine Schnittdarstellung, in der er die ansichtige Wandfläche durch von oben nach unten abnehmend starke Schraffuren charakterisiert. Dieses Merkmal wird von ihm ansonsten nahezu ausschließlich für die Kennzeichnung von gewölbten Öffnungen verwendet – warum es hier erscheint, ist nicht klar. Dies muss aber nicht als Argument gegen die Interpretation anderer, entsprechend schraffierter Öffnungen als bogenförmig geschlossen angesehen werden, sondern ließe sich hier als Folge einer gewohnheitsmäßigen Verselbständigung im Zeichenprozess erklären.

Sowohl für die Darstellung der schlitzförmigen Öffnungen in der Kalotte als auch für die der Seitenöffnungen benutzt der Zeichner eine Verzerrung der Zentralperspektive, die es ihm ermöglicht, auch die Decken durch abgesetzte, waagerechte Schraffuren wie in einer Untersicht darzustellen.

 

84.1.1.4 Profil der Volutenattika der Laterne mit Deckgesims „Q

POSITION: in der rechten unteren Ecke des mittleren Blattdrittels; ungefähr im Zentrum des Kuppelraums der Hauptzeichnung
TECHNIK: vollständig freihändige, dünne Feder in hellem Braun
BEISCHRIFT POSITION: „Q“ [Verweisbuchstabe] / im Gesims
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 24

 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














Durchmesser der unteren Schnecke 4 5/6 = 33 1 : 33







Höhe des ‘Halsring’-Gesimsbandes 16 [—] = 70 1 : 51







Höhe des Gesimes 2 1/3 = 31 1 : 17







Vorkragen des Gesimses 2 1/6 = 32 1 : 15







Kommentar: Die Teilzeichnung setzt direkt oberhalb des Balustradengeländers ein, das die Attika der Laterne umgibt. Sie stellt einen Schnitt durch die darüber verlaufende Fensterzone mit der Seitenansicht einer der großen S-Voluten dar, die zwischen den schlitzförmigen Fenstern angeordnet sind und zwischen der Attika der Laterne und der Kegelzone auf deren Dach optisch vermitteln sollen.

Die Volute schneidet dabei mit ihrem oberen Ende in das mit „Q“ bezeichnete Gesims ein. Dessen Form ist insofern auffällig, als sich unter dem eigentlichen Gesims im Abstand von „p 3/4“ eine Art Halsring befindet, der an eine dorica-ähnliche Kämpferordnung erinnert. In der Hauptzeichnung ist an dieser Stelle auch tatsächlich eine als Halbsäule oder sehr tiefer Pilaster zu deutende Wandvorlage zu erkennen, aber deren Form stimmt mit der Darstellung in der vorliegenden Teilzeichnung nicht überein, da sich in dieser die einskizzierte Fensteröffnung der Laternenaußenseite direkt ‘in’ dieser Wandvorlage befindet, während sie in der Hauptzeichnung klar getrennt sind. Vermutlich beruht diese Vermischung jedoch auf einem Flüchtigkeitsfehler des Zeichners, der zudem aufgrund der Maßangabe für die Tiefendifferenz dieser beiden Wandebenen in der Hauptzeichnung folgenlos bleibt.

Ein bemerkenswertes gestalterisches Detail der Attika sind die Blattranken, die sich aus der unteren Schnecke der Volute – ähnlich wie bei einigen besonders reich gestalteten ionischen Kapitellen – winden: Sie dürften in dieser Höhe und als seitliche Elemente kaum noch wahrnehmbar gewesen sein; Letarouilly stellt sie jedoch ebenfalls dar.6

Hinsichtlich der Genauigkeit der Wiedergabe und der Darstellungsweise des Zeichners bzw. seiner (vermutlich mangelnden) Vertrautheit mit Vitruv und architektonischen Darstellungsverfahren ist die Wiedergabe der Schnecken der hier dargestellten Volute von Interesse: Der Zeichner notiert nämlich hier wie auch sonst einzeln deren absolute, abnehmenden Durchmesserwerte anstelle eines denkbaren Hinweises auf die vitruvianischen Konstruktionsvorschriften. Dass diese Darstellungsweise auch in den Vermessungen antiker Voluten z. B. aus dem Sangallo-Peruzzi-Umkreis erscheint, ist gegen diese Interpretation der hier vorliegenden Darstellungsweise als Ausdruck mangelnder Kenntnisse kein Gegenargument, da es bei Vermessungen antiker Vorlagen dezidiert um die Erfassung absoluter Maße ging, aus denen sich dann eventuell das Konstruktionsverfahren ableiten und mit demjenigen Vitruvs vergleichen ließ, während für eine neu zu konstruierende Volute eine klare Ausführungsregel genügen sollte.

84.1.1.5 Kuppelkalotte

POSITION: rechte Hälfte des mittleren Blattdrittels

Außenseite: An der Außenseite der Kuppelschale ist interessanterweise eine der flachen Rippen durch drei parallel verlaufende Linien dargestellt; ihr Höhe über der Schale selbst ist mit „p 2 2/3“ angegeben. Am Übergang der Kalotte zur Balustrade unterhalb der Laterne ist – allerdings nicht sehr deutlich – ein Profil wiedergegeben, bei dem es sich wohl um dasjenige der Rippen handeln soll.

Ein weiteres interessantes Detail ist die Wiedergabe der horizontalen Distanz zwischen dem Lot über dem Schnittpunkt der Kuppelkalotte mit dem obersten Balustradenumgang am Tambour außen einerseits und dem Schnittpunkt der Kalotte mit dem Umgang unterhalb der Laterne andererseits. Da ein entsprechendes Maß für den vertikalen Abstand jedoch fehlt, ist die Erstellung eines Rechtecks und die Ermittlung der durchschnittlichen Steigung der Kuppelaußenseite über die Diagonale nicht direkt möglich. Allerdings ließe sich dieses Maß vermutlich – unter Voraussetzung der Richtigkeit aller Maßangaben – rechnerisch aus den Angaben zum Kuppelinnenraum und der Laterne rekonstruieren. Aber auch dies lieferte keine verlässlichen Angaben über das genaue Profil der Kuppelinnenschale, wie sie in der vorliegenden Zeichnung dargestellt und in Bezug auf Sangallos Uffizien-Zeichnung besonders interessant ist.

Innenraum: Der Kalottenbereich – also die Innenseite der eigentlichen Kuppel – ist erstaunlicherweise kaum detailliert wiedergegeben. Es fehlen z. B. jegliche Hinweise auf eine Kassettierung, wie sie im Salamanca-Stich erscheint. Statt dessen ist der Raum zur Unterbringung von Detailzeichnungen verwendet. Der Verlauf des Innenprofils scheint allerdings die von Sangallo endgültig definierte ovale resp. elliptische Form zu haben. Dies ist umso bemerkenswerter, als neben dieser mit Tinte ausgeführten Linie ganz schwach mindestens eine ausradierte Bleistiftlinie zu erkennen ist, die ein deutlich steileres Profil aufweist! Sie ist ein Indiz dafür, dass – wie dies auch aus den Schnittzeichnungen der Uffizien deutlich wird – Sangallo bis zuletzt an der genauen Ausformung des Innenprofils der Kuppel gearbeitet hat und könnte daher gleichzeitig als ein Hinweis darauf interpretiert werden, dass der Anonymus Destailleur in dieser Planungsphase anwesend war, obwohl natürlich auch mit einem einfachen Irrtum seitens des Zeichners gerechnet werden muss. Aufgrund der Unmaßstäblichkeit und fehlenden Proportionsrichtigkeit lässt die Linienführung der vorliegenden Zeichnung keinen Schluss auf die genaue Profilierung der Kuppel zu.

Daneben hat der Zeichner freihändig durch Linien abnehmender Krümmung die Gestalt der Kuppelschale anzudeuten versucht. Diese Linien selbst dürften kaum als die Senkrechten der Kassettierung anzusprechen sein, da sie zwar regelmäßig und – wie es scheint: – in ihren die Verkürzung aufgrund der Orthogonalprojektion weitgehend korrekt wiedergebenden, wechselnden Abständen dargestellt sind, diese Abstände aber zum einen für eine Kassettierung als zu groß erscheinen – es ergäben sich so nur 4 Kassetten pro Quadrant – und zum anderen konkrete Maßangaben fehlen, auf die der Zeichner sicher nicht verzichtet haben würde, wenn ihm diese vorgelegen hätten. Demnach kann man dieses Blatt vermutlich vor alle ähnlichen Darstellungen – d. h. den Stich Salamancas sowie die Labacco zuzuschreibende Zeichnung in Stockholm – datieren, die jeweils eine Kassettierung der Kuppel zeigen.

Ebenso wird man das Fehlen von klaren Hinweisen auf das genaue Kuppelprofil als Indiz dafür sehen können, dass dem Zeichner das große Blatt 267 A der Uffizien unbekannt gewesen ist und die dort definierte Form der Kuppel noch nicht fest gestanden hat, als er die vorliegende Zeichnung anfertigte. Zumindest scheinen ihm entsprechende Informationen nicht zugänglich gewesen zu sein, was bei der Vielzahl und Genauigkeit der allein auf diesem Blatt vorliegenden Zeichnungen den vorgeschlagenen Schluss nahelegt.

Zur Frage der Kassettierung der Kuppel: Das Fehlen von Hinweisen auf eine geplante Kassettierung in der vorliegenden Zeichnung könnte als Argument gegen die These angesehen werden, die Zeichnungen des Codex Destailleur D beruhten auf Vorlagen für die Bauausführung: Während für die vermutlich geplante, aber selbst dann am Modell nicht ausgeführte Auskleidung der Kuppel mit Papier, auf das die Kassettierung ähnlich der der Tonnengewölbe als Zeichnung aufzutragen gewesen wäre, eine detaillierte Festlegung innerhalb von modellvorbereitenden Zeichnungen natürlich nicht nötig war – was also ihr Fehlen im vorliegenden Falle erklären könnte –, ließe sich jedoch auch vermuten, dass zum Zeitpunkt der Anfertigung des vorliegenden Blattes noch keine definitive Entscheidung über die ornamentale Gestaltung des Kuppelinnenraums gefallen war, der Zeichner also nicht über entsprechende Vorlagen verfügen konnte. Da auch in U 267 A jeglicher Hinweis auf eine eventuell vorgesehene Kassettierung fehlt, könnte ebenso angenommen werden, Sangallo selbst habe sie gar nicht für die Kuppel vorgesehen und diese Ergänzung stammte also erst von Labacco bzw. Salamanca, was nicht bedeuten muss, dass sie von Sangallo autorisiert oder geplant gewesen wäre. In diesem Sinne ließen sich die senkrechten Linien der vorliegenden Zeichnung z. B. auch als Hinweise auf geplante, hier in ihrer Profilierung aber – so wie auch andere Innenraumdetails – nicht genauer ausgeführte Rippen deuten.

In jedem Fall wäre bei der vermuteten Haupttätigkeit des Zeichners als Zimmermann zu erwarten gewesen, dass er sich eine eventuell vorgesehene Kassettierung für die Kuppel ebenso detailliert festgehalten haben würde, wie er dies mit den Tonnengewölben der Kreuzarme in den Blättern 92 und 93 tat: Deren Detailreichtum scheint ja gerade auf die Beteiligung des Zeichners an der Ausführung der Kassettengussformen hinzuweisen. Auch wenn die Ausführung der Kuppelkassettierung natürlich gegen 1545 noch in nicht abzusehender Ferne lag – aber dies gilt auch für die anderen Details der Kuppel –, lässt sich also annehmen, dass der Zeichner eine eventuell vorhandene Planung festgehalten hätte. Hier den Verlust eines Blattes anzunehmen scheint denkbar, aber nicht zwingend.

 

84.1.1.6 Oberer Tambourumgang

POSITION: links unterhalb des Blattzentrums, überschneidet den unteren Falz
H“ [Verweisbuchstabe] / links neben dem Kämpfergesims des Umgangs
K“ [Verweisbuchstabe] / am Fries der Korinthia
MASSSTABungefährer Maßstab dieses Teils der Zeichnung: 1 : 110

Kommentar: Die obere der beiden duch eine Säulenordung ausgezeichneten Tambourgalerien zeigt an der Außenseite eine korinthische Halbsäulenordnung, in die eine Arkade mit toskanischer Kämpferordnung eingestellt ist. Durch Türöffnungen in den radialen Zwischenwänden ist die Möglichkeit des Umgangs um den gesamten Tambour gegeben; die weitgehende Schließung dieser radialen Wände ist als zusätzlich statische Sicherheit gewährleistende Maßnahme zu interpretieren. Die genaueren Maße der Tambourordnung und ihres Gebälks (Verweisbuchstaben „H“ und „K“) sind der nebenstehenden Teilzeichnung [84.1.3.1] – [84.1.3.5] zu entnehmen.

Der über diesem Tambourgeschoss verlaufende Umgang trägt auf seiner Balustrade keine Kegel oder Kandelaber, wie sie z. B. von Letarouilly wiedergegeben werden.7

Der zwischen den beiden Tambourgalerien hinter dem mit einer Balustrade versehenen Umgang „G“ liegende, schräg in steilem Winkel eingeschnittene Lichtschacht stellt kein eigentliches Fenster mit extrem schrägen Gewänden dar, sondern mündet in den darunter liegenden Durchgang zwischen unterer Tambourgalerie und Innenraum. Allerdings ist in der vorliegenden Darstellung dieser Lichtschacht nach unten vollständig offen, während in Uff267 A deutlich eine Schräge zu erkennen ist, die auch eine Wasserableitung aufweist. Auch daraus ließe sich ableiten, dass die vorliegenden Zeichnung vor Uff267 A entstand, worauf auch weitere Abweichungen hindeuten.

Da weder die Galerie noch die Balustrade in der vorliegenden Zeichnung eine Verbindung zum Innenraum oder zum darunter liegenden Geschoss aufweisen, scheinen dem Zeichner die auf dem Grundriss von Uff267 A eingetragenen Spindeltreppen nicht bekannt gewesen zu sein. Darin muss aber kein Argument gegen die These von der Wiedergabe der bauvorbereitenden Planung in diesen Zeichnungen gesehen werden: Denn dass schon zum Zweck der Errichtung der Kuppel Transportwege notwendig waren, dürfte jedem auf der Baustelle bekannt gewesen sein, ebenso wie die Tatsache, dass eine Kuppel diesen Ausmaßes in dieser Höhe nur doppelschalig bzw. nicht massiv auszuführen sein dürfte. Es wäre denkbar, dass diese ‘bauingeniertechnischen’ Fragen den Zeichner nicht interessierten oder aber für sie noch keine definitiven Lösungen vorlagen. Letzteres erscheint angesichts der genauesten Ausformulierung der Details zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Auch ein Hinweis auf eine Inschriftentafel über den Durchgangsöffnungen der radialen Wände mit einer Nennung Pauls III., wie sie in Uff267 A auftaucht, fehlt, was ebenfalls als weiteres Indiz dafür dienen kann, dass dieses Blatt dem Anonymus Destailleur nicht bekannt gewesen sein dürfte.8

84.1.1.7 Unterer Tambourumgang

POSITION: links der Mitte des unteren Blattdrittels
BEISCHRIFTEN / POSITION:
G“ [Verweisbuchstabe] / im schrägen Lichtschacht zwischen den Umgängen
E“ [Verweisbuchstabe] / im Gewölbe des Umgangs
B“ [Verweisbuchstabe] / an der Basis der Ionica des Umgangs
Q“ [Verweisbuchstabe] / im Kämpfergesims
MASSSTABungefährer Maßstab dieses Teils der Zeichnung: 1 : 120

Kommentar: Die Details der unteren Galerie (Verweisbuchstabe „C“ für die gesamte Ordnung bis auf die Basis „B“, „Q“ für das nach innen weitergeführte Kämpfergesims) sind in den nebenstehenden Teilzeichnungen und der Skizze im Innenraum der Kuppel dargestellt. Auch dieser Bereich der Hauptzeichnung selbst enthält eine Vielzahl von Angaben, deren Zusammenstellung auf so engem Raum zu einer gewissen Gedrängtheit und Unübersichtlichkeit führt.

Auch in dieser Galerie sind hinter die vorgeblendeten Säulen radiale Wände eingestellt, in denen nur ein türartiger Durchgang die Verbindung zum nächsten Kompartiment herstellt. Diese Wände dürften hier ebenfalls, wie schon im oberen Umgang, vor allem statisch motiviert sein. Die einzelnen Kompartimente scheinen zudem durch axial verlaufenden Tonnen überwölbt zu sein, die zusätzlich eine höhere statische Festigkeit bewirken. Der Zeichner versucht, ihre Wölbung in der Ansicht durch Kreuzschraffuren anzudeuten.

Im Durchgang von dieser Galerie zur Innengalerie weicht die Anzahl der eingetragenen und mit Maßen versehenen Treppenstufen von der Graphitvorzeichnung, die selbst mehrere Varianten aufweist, ab, so dass hier wieder mit einer abschließenden Definition parallel zum Zeichenprozess gerechnet werden kann. Ihr Vorhandensein beweist aber, dass dem Zeichner selbst solche scheinbar nebensächlichen, für das Modell unerheblichen aber für eine Benutzung des Baus durchaus nicht unwichtigen Details von Bedeutung waren.

Ein weiteres Beispiel seiner extremen Genauigkeit findet sich darüber in demselben Durchgang: Das vom Profil her einem dorischen Kapitell nachempfundene Kämpfergesims weist in seiner Schrägführung von außen nach innen eine Verjüngung auf, die in der zeichnerischen Wiedergabe deutlich stärker ausfällt als dies nach den Werten, die sich im Umgang bzw. in der Tambourinnengalerie finden, zu erwarten wäre. Zusätzlich sind beide Gesimse in Detailzeichnungen im Kuppelinnenraum mit den Verweisbuchstaben „Q“ (außen) und „D“ (innen) nochmals vergrößert wiedergegeben: Diese Zeichnungen bestätigen die Gleichheit der Profile bei jeweils verringerten Maßen für die einzelnen Höhen. Eine solche Verjüngung wäre am Bau schon schwer zu realisieren, am Modell dagegen wären diese feinen Unterschiede nicht darstellbar, ja – aufgrund der Höhe des Details – wohl nicht einmal wahrnehmbar, ihre Ausformulierung in der vorliegenden Zeichnung also überflüssig, sollte die Planung nur das Modell betroffen haben.

 

84.1.1.8 Kämpfergesims und Archivolte des unteren Umgangs

POSITIONmittig am Falz zwischen mittlerem und unterem Blattdrittel (im Kuppelinnenraum, links)
TECHNIKfreihändige Federskizze in hellem Braun
BEISCHRIFT / POSITION: „Q“ [Verweisbuchstabe] / im Kämpfergesims
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 1 11/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 23

 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














Gesimshöhe 1 5/6 = 21 1 : 19







Archivoltenbreite 2 1/2 = 21 1 : 27







Kommentar: Die freihändige Federskizze stellt offenbar eine flüchtige Ergänzung dar: Darauf lässt nicht nur die Ausführung selbst schließen, sondern erst recht der Umstand, dass der Zeichner hier – vermutlich getreu seiner Vorlage – nochmals den Verweisbuchstaben „Q“ verwandte, der schon in der direkt nebenstehenden Zeichnung zur Volute der Laternenattika erscheint! Dies verdeutlich darüber hinaus auch, dass die gesamte Zeichnung auf unterschiedlichen und vermutlich entstehungsgeschichtlich sogar heterogenen Vorlagen beruhen dürfte, zwischen denen die Zuordnung der Verweisbuchstaben nicht abgestimmt worden war.

Die Skizze enthält alle Maße des Gesimses und der aufsitzenden Archivolte – bis auf diejenigen ihrer Tiefenerstreckung, die hier ebenso wie in fast allen anderen Teilzeichnungen fehlen! Die Position der Zeichnung im Kuppelinnenraum verdeutlicht zudem, dass dem Zeichner für ihre Anfertigung auf dem Blatt kein anderer Platz mehr zur Verfügung stand, sie also als eine der letzten des gesamten Recto entstanden sein dürfte. Das gleiche gilt entsprechend für die Darstellung der Volutenattika der Laterne daneben. Immerhin hat sich der Zeichner aber bemüht, die Skizze in die Nähe ihres Erscheinungsortes in der Hauptzeichnung und – noch offensichtlicher – auf gleiche Höhe mit der Profildarstellung der Ionica dieses Geschosses zu bringen, die hier am linken Blattrand erscheint.

Im Vergleich zur rechts unterhalb sichtbaren, sehr ähnlichen Detailzeichnung für das Kämpfergesims und das Archivoltenprofil der Tambourinnenordnung macht deren sorgfältige, aber unvollendet gebliebene Ausführung mit Feder und Lineal noch wahrscheinlicher, dass letztere abgebrochen wurde, um auf einem anderen Blatt erneut dargestellt zu werden, welches demnach nicht mehr ausgeführt worden oder aber verloren gegangen sein dürfte.

 

84.1.1.9 Tambourfuß mit Umgang und Balustrade

POSITION: nahe der unteren linken Ecke des Blattes; am linken Blattrand
BEISCHRIFTEN / POSITION:
F“ [Verweisbuchstabe] / an der rückwärtigen Wandzone des Umgangs
A“ [Verweisbuchstabe] / in der Bodenplatte des Umgangs

Kommentar: Der Tambourfuß ist ebenfalls mit einem Umgang mit Balustrade versehen, auf dem wiederum keine Kegel oder Kandelaber angegeben sind. Das Konsolgesims (Verweisbuchstabe „A“) und der Umgang selbst (Verweisbuchstabe „F“) sind in der links nebenstehenden Teilzeichnung detailliert dargestellt. Da sich die relativ einfache Form des Gesimses von der auf Bl. 80r skizzierten deutlich unterscheidet, diese hier aber mit Maßen angegeben ist, folgt daraus eine Möglichkeit zur Datierung von Bl. 80r vor Bl. 84r.

An seinem Fußpunkt ist die Mauerstärke des Tambours mit „p 57“ angegeben, die Stärke des Daches zwischen der Scheitellinie des Tonnengewölbes im Kreuzarm und Firstlinie des Daches mit „p 18“. — Diese Angaben stehen in Widerspruch zu denen auf Bl. 81v: dort ist die Dachstärke mit nur „p 15 1/2“ für den Gurtbogen angegeben, d. h. es sind dort sogar noch zwei palmi für das diesem gegenüber in die Höhe zurücktretende Tonnengewölbe abzuziehen! Diese Differenz dürfte ebenfalls einer – unter konstruktiven Gesichtspunkten sogar grundlegenden – Planänderung zwischen den beiden auf den Blättern 81 und 84 wiedergegebenen Zuständen geschuldet sein, wobei die Verstärkung der Gewölbe eindeutig als Maßnahme zur Erhöhung der statischen Sicherheit zu interpretieren ist.

Die Breite des Gurtbogens von „p 38 2/3“ in Bl. 80r, und die Überkragung des Tambours gegenüber diesem von „p 17 2/3“ (laut Bl. 81v) ergeben ebenfalls einen abweichenden Wert: 56 1/3 palmi gegenüber dem auf Bl. 84 angegebenen Wert von „p 57“.

 

84.1.1.10 Innengalerie des Tambours; Kuppelfußgesims mit Balustrade

POSITION: in der Mitte des unteren Blattdrittels, rechts
BEISCHRIFTEN / POSITION:
palustre 6“ / in der Balustrade auf dem Kuppelfußgesims“
D“ [Verweisbuchstabe] / im Kämpfergesims
E“ [Verweisbuchstabe] / im Bogenprofil der dritten Arkade (von links)

Kommentar:
Zur Darstellung / fehlende Profildetails: Die Darstellung ist in erheblichem Grade unmaßstäblich. Besonders auffällig ist dies an dem von der Ordnung getragenen Konsolgesims, das gleichzeitig das Kuppelfußgesims bildet und selbst wiederum eine Balustrade trägt: Architrav („p 3“), Konsolfries („p 2 1/2“) und Gesims („p 3 1/2“) erscheinen fast halb so hoch wie die im Vergleich dazu stark verkürzte Ordnung selbst, deren Säulenschäfte allein immerhin „p 30“ messen!

Zwar gibt der Zeichner wie üblich eine Vielzahl von Maßen an, verzichtet jedoch auf eine Detailzeichnung entsprechend den Ordnungen der Außenseite: Dadurch fehlen genauere Angaben zur Innenordnung, bei der es sich offensichtlich um eine – sehr schlank konzipierte – Komposita handelt. Lediglich das Profil des Kämpfergesimses, welches mit demjenigen des unteren Tambourumgangs weitgehend übereinstimmt, ist in der nebenstehenden, in den Tambourbereich des Kuppelraums eingetragenen Zeichnung dargestellt. Es ist mit dem Verweisbuchstaben „D“ gekennzeichnet, während das Profil des aufsitzenden Bogens mit „E“ benannt wird. Da die nebenstehende Detailzeichnung ebenfalls kaum Maßangaben enthält, liegt die Vermutung nahe, dass der Zeichner die Gesamtordnung auf einem gesonderten Blatt dargestellt hat oder darstellen wollte.

Die Innenordnung ist einer abwechselnden Folge von flachen Nischen, deren Wölbung der Zeichner durch leicht unterschiedliche Schraffuren anzuzeigen versucht, und durchgangsartige Öffnungen vorgeblendet. Durch diese wird das Kämpfergesims der sie rahmenden Arkade nach außen geführt, wo es in etwas breiterer Form dasjenige des unteren Tambourumgangs bildet. Lediglich in dem links im Schnitt wiedergegebenen Durchgang zeigt der Zeichner eine Treppe, deren Vorzeichnung sich – wie oben schon erwähnt – von der Ausführung mit Feder deutlich in der Anzahl der Stufen unterscheidet. Auch dies könnte als Zeichen für eine gewisse Unbestimmtheit der Vorlagen gedeutet werden.9

Das die Ordnung abschließende Konsolgebälk trägt eine Balustrade, in der der Zeichner mit der Beischrift „palustre 6“ anscheinend anzeigen wollte, dass jeweils 6 Baluster zwischen zwei Pfeilern des Geländers stehen.

84.1.1.11 Detailskizze zum Kämpfergesims der Tambourinnenordnung

POSITION: im rechten Drittel der unteren Blattdrittels, rechts neben der Ansicht der vier Bögen der Arkade im Inneren des Tambours
BEISCHRIFTEN / POSITION:
D“ [Verweisbuchstabe] / im Gesimsprofil
E“ [Verweisbuchstabe] / im Bogenprofil
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Maßstab der Zeichnung: 1 : 18

Kommentar: Die sauber mit Feder ohne Vorzeichnungen ausgeführte Detaildarstellung zeigt das Profil der Kämpfergesimses mit einem Stück der aufsitzenden Archivolte; die Sorgfältigkeit der Darstellung steht nicht nur im Kontrast zu der Skizzenhaftigkeit der nebenstehenden Zeichnung des ähnlich gestalteten Kämpfergesimsprofils der Arkaden des oberen Tambourgeschosses, sondern ebenso zum Mangel an Maßangaben: Lediglich vier eher unbedeutende Maßzahlen finden sich, was wohl weniger als Zeichen von deren Fehlen in einer Vorlage, sondern als Hinweis auf einen Abbruch zugunsten einer neuen Darstellung zu deuten ist, die verloren gegangen sein dürfte.

 

84.1.1.12 Tambourfußgesims mit Umgang

POSITION: unterer Rand der rechten Hälfte des unteren Blattdrittels
BEISCHRIFT / POSITION:
palse 5“ / innnerhalb der Balustrade, rechts
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 2 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Maßstab der Teilzeichnung: 1 : 50

 

 








Beispielwerte
palmi
mm
Maßstab














Höhe der Balustrade 5 7/12 = 22 1 : 57







Höhe des Gesimses 6 [—] = 18,5 1 : 72







Lichte Weite des Umgangs 3 3/4 = 7 1 : 120







Breite eines Balustradenpfeilers 2 5/12 = 5 1 : 22







Kommentar: Das hohe Tambourfußgesims, dessen unterer Abschluss nicht mehr auf dem Blatt erhalten ist, zweifellos aber vor dem Abschneiden des unteren Randes noch vorhanden war, weil dorthin mehrere Maßlinien führen, zeichnet sich durch eine Reihe von pyramidenartigen, hängenden Konsolen sowie eine aufsitzende Balustrade aus.

Über die genauere Profilierung der einzelnen Gesimse sagt die Zeichnung nichts aus. Ebenso fehlen detailliertere Angaben zu den genannten Konsolen. Auch hier könnte man auf eine verloren gegangene, gesonderte Darstellung schließen, doch das Fehlen eines Verweisbuchstabens macht dies unwahrscheinlich.

Balustrade: Die Maße der Balustrade entsprechen ungefähr denen der Balustrade am Kuppelfuß, stimmen mit diesen aber nicht genau überein. Die Angabe „palse 5“ ist sicherlich als Abkürzung für ‘palustre’ zu lesen und bedeutet also, dass zwischen zwei Pfeilern der Balustrade jeweils nur 5 Baluster stehen sollten, im Gegensatz zu 6 in der Balustrade am Kuppelfuß. Der durch die Balustrade begrenzte Gang ist links im Schnitt dargestellt und laut Maßangaben nur „p 3 3/4“ breit, also nur 84 cm.

Tambourfußgesims: Unter den nur freihändig eingezeichneten, also sicherlich zum Zeitpunkt der Ausführung der Zeichnung noch nicht endgültig definierten Konsolen, folgt eine Frieszone, die mit „p 6 1/6“ höher ist als das darüber liegende Gesims.

Nach unten schließt sich ein Gesims an, das aus zwei übereinander liegenden, abgeschrägten Zonen besteht. In Analogie zu ähnlichen, abgekürzten Darstellung von Gebälken durch den Zeichner wird man annehmen können, dass es sich hierbei um architravähnliche Profile handelt; demzufolge wäre das untere der beiden Profile als dasjenige des Archivoltenbogens, der die Kuppeltragbögen einfasst, zu deuten. Dafür spricht auch, dass es laut Zeichnung untern die Scheitellinie des Kreuzarms hinab reicht. Seine Höhe beträgt „p 8 1/4“.

 

84.1.1.13 Gewölbezone des Kreuzarms

POSITION: am unteren Blattrand links

Kommentar: Die Hauptzeichung des Blattes endet mit einem Längsschnitt des Gewölbes über einem der Kreuzarme, dessen Scheitellinie am unteren Blattrand noch zu erkennen ist. Ihr Abstand zur parallel verlaufenden Linie des Dachfirstes beträgt – im Unterschied zur Darstellung auf Bl. 80r nur „p 18“. Über die Binnenstruktur des Daches – wie über die des gesamten Tambours und der Kuppel – sagt die Zeichnung leider nichts aus. Dies lässt sich nicht damit begründen, dass im Falle des Kreuzarms davon auszugehen ist, dass dieser massiv in Gußmauerwerk ausgeführt werden sollte bzw. wurde, sondern hat seine Ursache vermutlich in einem Fehlen entsprechender Vorlagen.

 

84.1.2 Laternenaußenseite: Komposita „M“, Attika „L“, Umgang „N

POSITION: rechts oberhalb der Mitte des oberen Blattdrittels, links neben der Darstellung der Kuppellaterne in der Hauptzeichnung.
BEISCHRIFTEN / POSITION:
L“ [Verweisbuchstabe] / im Baluster der oberen Balustrade
M“ [Verweisbuchstabe] / auf dem Säulenschaft unterhalb des Kapitells und im Kapitellgrundriss
N“ [Verweisbuchstabe] / im Fuß der unteren Balustrade
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 28

 

 








Beispielwerte
palmi
mm
Maßstab














Gebälkhöhe 7 1/12 = 70 1 : 23







Höhe der Sockelfrieszone 6 1/12 = 40 1 : 34







Höhe eines Blausters mit Sockel 2 5/6 = 28 1 : 23







Durchmesser des Säulenschaftes unten 3 1/3 = 30 1 : 25







Kommentar: Die Zeichnung gibt – unterteilt in vier Teilzeichnungen – die gesamte Ordnung des Laternentolos inklusive der diesen oben und unten begrenzenden Balustraden im Profil wieder und wird durch Ansicht und Schnitt des Kapitells, des Säulenschaftes und der Basis ergänzt. Während sie – wie alle anderen Darstellungen auch – sehr viele Maße enthält, fehlen genauere Hinweise auf die Profilierung einzelner Gesimse ebenso wie z. B. sogar der Eierstab des kompositen Kapitells.

Der Übersichtlichkeit halber werden die einzelnen Bereiche der Ordnung, die in Detailzeichnungen wiedergegeben sind, separat besprochen.

 

84.1.2.1 Attika-Balustrade „L

POSITION: im rechten oberen Quadranten des Blattes
TECHNIK: teilweise freihändige Feder in Braun; Lineal
HAND: AD

Kommentar: Von den auf der Tolosordnung aufsitzenden Baudetails ist in der vorliegenden Zeichnung nur die Balustrade der Attika mit der Sockelzone der folgenden Aufbauten wiedergegeben; über dieser setzen zwar die Linien für die höher gelegenen Bereiche an, sie scheinen sich aber nicht auf einem heute fehlenden Blattstreifen fortgesetzt zu haben. Die einzelnen Baluster werden von sehr viel breiteren Pfeilern eingefasst, die gleichzeitig als Sockel der kleinen Nebenkegel dienen sollten, die die größeren Kegel in Vierergruppen umgeben, welche wiederum den Hauptkegel der Laternenspitze umstehen. Hinter der Balustrade liegt ein mit „p 7“ auffallend tiefer Raum, der aber keinerlei Funktion zu haben scheint, zumal ein Zugang nicht angegeben wird. Der gesamte Bodenbereich, auf dem sich die Attika erhebt, ist nach außen zu abschüssig angelegt, was wohl nicht zuletzt auch der Entwässerung dienen sollte, selbst wenn Hinweise auf eine die Basiszone durchbrechende Entwässerungsleitung fehlen.

 

84.1.2.2 Skizze eines Balusters von der Balustrade „L“ der Laterne

POSITION: rechte obere Blattecke, am oberen Blattrand, links neben dem Kreuz auf der Laternenspitze der Hauptzeichnung
TECHNIK: freihändige Feder in Braun

Kommentar: Die Skizze ergänzt die nebenstehende Darstellung der Tolosordnung um einige Maßangaben, für die in jener kein ausreichender Raum mehr zur Verfügung stand, indem sie den Baluster ungefähr auf das Doppelte vergrößert wiedergibt.

 

84.1.2.3 Gebälk der Komposita „M“ der Laterne

Das Gebälk der Komposita am Laternentolos ist zwar relativ aufwendig profiliert, weist aber keine ornamentierten Profile auf. Dabei fällt der unterschiedliche Aufwand der Instrumentierung zwischen dem reichen Gesims und dem auf nur zwei Faszien reduzierten Architrav auf. Dies dürfte sich aufgrund der starken Untersicht, in der dieses Gebälk am Bau erscheint, zusätzlich ungünstig auf die Sichtbarkeit des Architravs ausgewirkt haben und ist daher schwer zu erklären. Das Gesims verfügt über eine Traufleiste; der Fries enthält keine Hinweise auf eine Gestaltung. Im Vergleich mit dem Gesims, das mit „p 2 5/12“ nur eine wenig geringere Höhe aufweist, verdeutlicht dieser Bereich besonders gut die Unmaßstäblichkeit der Zeichnung, die – zusammen mit der Vielzahl der Maßangaben und dem Detailreichtum – auf eine ebenfalls nicht proportionsgerechte Vorlage schließen lässt. Im Vergleich mit der Darstellung der Komposita der Türme fällt auf, dass die Profilierungen sehr weitgehend übereinstimmen, jedoch die Maßangaben zum Gebälk dort fehlen.10

84.1.2.4 Ansicht und Profil des Kapitells der Komposita „M

Im Kontrast zum Gebälk ist das Kapitell der Komposita in seinem Formenreichtum recht detailliert wiedergegeben: So notiert der Zeichner nicht nur die Form, sondern auch die Maße der Akanthusblätter. Da er nicht alle Maße für die Kapitellvoluten in die Zeichnung eintragen kann, fügt er rechts daneben eine kleine ergänzende Teilzeichnung ein: Diese gibt die Maße für zwei, um 90° gegeneinander versetzte Durchmesserwerte der Volute an. Auch hier sind die Maße mit einer Genauigkeit von einem Zwölftel-palmo wiedergegeben, was in der Ausführung der Modell-Kapitelle durch den Schnitzer wohl kaum zu realisieren gewesen sein dürfte und also auf die Vorplanung für die tatsächliche Bauausführung hindeutet.

Das Kapitell ist, wie von dem Zeichner mehrfach dargestellt, in einer Kombination aus dem Aufriss mit Volute (rechte Hälfte) und dem Profil des Kalatos (linke Hälfte) gezeigt, wobei der hier zu erwartende Eierstab selbst nicht ausgeführt ist,11 während die aus der Volute hervorwachsenden Ranken dagegen dargestellt sind. Auffällig ist das weite Vorkragen der Akanthusblätter, wodurch – sollte die Skizze trotz ihrer Freihändigkeit in dieser Beziehung korrekt sein – der Kapitellkörper selbst im oberen Bereich freigelegt erscheint.

Das obere Ende des Säulenschaftes ist durch den Verweisbuchstaben „M“ bezeichnet, der sich aber sicherlich nicht nur auf den Schaft selbst bezieht. Die Verjüngung unterhalb des Übergangs zum Kapitell wird durch eine Durchmesserangabe sowie zwei Lotmaße festgehalten.

84.1.2.5 Grundriss des Kapitells der Komposita „M

POSITIONlinks neben dem Säulenschaft
TECHNIKfreihändige, dünne Feder in Braun
MASSSTABca. 1 : 26

Kommentar: Der Grundriss des Kapitells enthält nur drei Maße: die Entfernung der Voluten untereinander, ihre Breite sowie die Breite der Kapitellblüte. Während letztere an allen vier Seiten nur grob skizziert ist, deuten drei freihändig ausgeführte Kreise ohne Maße vermutlich die unterschiedlichen Säulendurchmesser sowie den des Eierstabs an.

 

84.1.2.6 Basis und Sockel der Komposita „M

POSITION: oberhalb des Blattzentrums, unterhalb an die vorhergehende Teilzeichnung anschließend, durch eine Bruchlinie im Säulenschaft von dieser getrennt
BEISCHRIFT / POSITIONala 1/3 p“ / rechts neben dem Säulenschaft

Anmerkung: Das „p“ weist einen Unterstrich auf, der an die Schreibweise des KdAD erinnert; da aber die anderen Buchstaben und Ziffern eindeutig vom Anonymus Destailleur stammen, dürfte es sich hier insgesamt um eine Eintragung von diesem handeln. Fraglich bleibt dann allerdings, was dieses „p“ zu bedeuten hat.

Kommentar: Die Zeichnung schließt – nur durch eine wellenförmige Bruchlinie von der vorhergehenden getrennt – direkt an die Darstellung des oberen Teils der Ordnung an. Sie zeigt das untere Ende des Säulenschaftes, die attische Basis sowie den darunter anschließenden Stylobat der Ordnung. Alle drei Zonen weisen keine besonderen gestalterischen Elemente auf; lediglich im Vergleich zu den anderen Schnittdarstellung von Ordnungen auf diesem Blatt (vgl. folgende Kommentare) fällt auf, dass die Basis vollständige in Ansicht resp. Schnitt dargestellt ist, während sich der Zeichner bei den Halbsäulenordnungen auf einen Profilschnitt beschränkte, ohne direkte Maße für den Durchmesser der Basis anzugeben. Diese fehlen auch hier, lassen sich aber aus dem Durchmesser des unteren Säulenschaftes sowie den angegebenen Lotmaßen berechnen.

 

84.1.2.7 Schnitt durch den Umgang „N“ am Fuß der Laterne

POSITIONrechts unterhalb des Zentrums des oberen Blattdrittels
BEISCHRIFT / POSITIONN“ [Verweisbuchstabe] / unterhalb der Balustrade

Kommentar: Der hohe gestufte Sockel unterhalb des Stylobates der Laterne bildet die Rückwand des von einer Balustrade begrenzten Umgangs, welcher unterhalb der Laterne verläuft. Die lichte Breite des Umgangs beträgt „p 5“. Den im Schnitt der Balustrade wiedergegebenen Baluster hat der Zeichner durch einige Schraffuren versucht plastischer darzustellen; links daneben erscheinen einige Teilmaße zum Verhältnis von Baluster und Pfeiler nochmals in einer leichten freihändigen Skizze. Die Zeichnung endet mit dem nur angedeuteten und ohne Maßangaben wiedergegebenen Übergang zu den auf die Kuppelaußenseite aufgelegten Rippen, deren Profilierung mit derjenigen in der Hauptzeichnung übereinstimmt! Die dazugehörigen Maße erscheinen in der hier – innerhalb der Abfolge am Bau von oben nach unten – anschließenden Teilzeichnung [84.1.3.1].

 

84.1.3 Oberer Tambour-Umgang mit Korinthia

POSITION: am linken Blattrand des oberen Teilblattes und des mittleren Blattdrittels
TECHNIK: teilweise Feder in Braun; Lineal
HAND: AD
BEISCHRIFTEN / POSITION:
K“ [Verweisbuchstabe] / im Fries des Gebälks;
H“ [Verweisbuchstabe] / am oberen Ende des Säulenschaftes;
G“ [Verweisbuchstabe] / an der Rückwand des Umgangs unterhalb der Ordnung
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 19

 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














Gebälkhöhe 6 3/4 = 105 1 : 14







Kapitellhöhe 4 1/12 = 38 1 : 24







Höhe der Sockelzone 6 1/4 = 61 1 : 23







Höhe der Rückwand „G 3 5/6 = 43 1 : 20







Kommentar: Die aufwendige Darstellung der Details des oberen Tambourumgangs enthält alle Maßangaben – wie üblich bis auf diejenigen der horizontalen Tiefenerstreckung – und zeigt in der Abfolge von oben nach unten 
– den Querschnitt des Umgangs um den Fußpunkt der Kuppelaußenseite mit Balustrade,
– Profil und Ansicht der Korinthia, die den Arkaden vorgeblendet ist samt Kämpferordnung und Archivoltenprofil der Arkaden selbst, 
– die Sockelzone mit fein profiliertem Gesims sowie 
– nur in Ansätzen: den Querschnitt des Umgangs zwischen den beiden Ordnungen, dessen Balustrade in der folgenden Teilzeichnung [84.1.4] darunter bzw. daneben dargestellt wird. Der Übersichtlichkeit halber werden wiederum die einzelnen, teilweise auch in der Zeichnung voneinander getrennten Zonen gesondert besprochen.

 

84.1.3.1 Oberer Umgang mit Balustrade am Fuß der Kuppelaußenseite

POSITION: in der linken oberen Ecke des Blattes

Kommentar: Der Schnitt enthält nicht nur wie zu erwarten alle Maße der Balustrade, sondern auch die beiden Maßangaben für die Höhe des in sich zweigeteilten Profils der Kuppelrippen über der eigentlichen Kuppelschale. Die Balustrade zeigt in der Darstellung wie auch in den Maßen einen deutlichen Unterschied zwischen der Tiefe der Baluster und derjenigen der kleinen Pfeiler, die die Balustergruppen voneinander trennen. Während der Zeichner die horizontalen Profillinien alle sorgfältig mit Lineal zeichnete, führte er den Baluster nur freihändig aus. Ein Hinweis auf möglicherweise hier aufsitzende Kegel oder Flammenschalen fehlt ebenso wie in der Hauptzeichnung.

Neben der Zeichnung erscheint eine kleine freihändige Skizze in ganz leichter, hellbrauner Feder, die zwei Baluster zeigt und ihren Abstand zueinander festhält. Dieser beträgt an den Sockeln nur „5/6“ eines palmo.

 

84.1.3.2 Gebälk „K“ und Kapitell „H“ der Korinthia

Diese Zone der Zeichnung fasst die Darstellung des Gebälks sowie das Kapitell und das obere Ende des Säulenschaftes zusammen, der sich zwar mit der Darstellung des Kämpfergesimses und dem Profil der Archivolten der eingestellten Arkade überschneidet, aber von ihr unabhängig ist. Die Verkürzung der gesamten Darstellung der Ordnung wird durch die Trennung des Säulenschaftes mittels einer freihändigen ‘Bruchlinie’ dargestellt. – Bemerkenswert erscheint der Einsatz von Schraffuren am Konsolgesims.

Gebälk: Unter der nach außen abgeschrägten Deckfläche des Abschlussgesimses beginnt die Darstellung des Gebälks „K“, das durch ein Konsolgesims,12 einen glatten, ungegliederten Fries sowie einen zweifach faszierten Architrav mit oben abschließendem Karnies gekennzeichnet ist. Die Darstellung des Gebälks fällt insofern aus dem Rahmen, als der Zeichner das Konsolgesims in einer Kombination aus Profilschnitt, Aufriss und perspektivischer Untersicht darstellt, um auch die Tiefendimensionen der sich abwärts stufenweise verjüngenden Konsolen wiederzugeben. Dabei verwendet er offenbar zur besseren Unterscheidung der verschiedenen Flächen und zur Hervorhebung der Plastizität Schraffuren, um die Unterseite der Konsolen und der zwischen diesen liegenden Gesimsflächen als verschattet darzustellen. Die Konsolen selbst erinnern durch ihre Form hängender, dreistufiger Pyramiden an diejenigen, die auch für das Konsolgesims des Tambourfußes innen skizziert wurden, wobei diese jedoch in der Skizze vier Stufen aufweisen. Auch dort hatte der Zeichner im Übrigen die gleiche Art der Darstellung gewählt.

Trotz der annähernd kavalierperspektivischen Darstellung des Gesimses werden die übergreifenden Maße durchgehend wiedergegeben; diese Art der Darstellung führt damit gewissermaßen zu einer vertikalen Streckung der Zeichnung und erklärt so den stark abweichenden Maßstabswert für das Gebälk (s. o.).

Kapitell: Unterhalb des Gebälks ist das Kapitell in der vom Zeichner häufiger verwendeten Kombination aus Profil und Aufriss freihändig mit vielen Maßangaben dargestellt: Während die linke Hälfte der Darstellung ungefähr das linke Drittel einer Ansicht des Kapitells einschließlich der Volute und der Abakusplatte wiedergibt, zeigt die rechte Hälfte einen Vertikalschnitt durch die Kapitellblüte; die Verbindung der beiden Teildarstellung in den Blättern erschwert eine eindeutige Zuordnung einzelner Maße. Bei der Kapitelldarstellung fällt auf, dass der Zeichner jeweils ein Lotmaß für Blüte und Blatt der oberen Reihe, für ein Blatt der utneren Reihe sowie für die Volute angibt.

Im oberen Ende des zugehörigen Säulenschaftes erscheint der Verweisbuchstabe „H“, der auch die Verbindung zur Hauptzeichnung des Blattes herstellt. Da der Zeichner den oberen Durchmesser des Säulenschaftes („p 3 1/4“) angibt, lassen sich die ebenfalls angegebenen Lotmaße für die Kapitellblätter, die sich auf den Schaft beziehen, zwar zum Schaft in Beziehung setzen, jedoch wird dadurch erst recht deutlich, dass Angaben zur Tiefe der Ordnung vor der Rückwand fehlen: Zumindest dürfte Sangallo hier wie auch in anderen Fällen (z. B. an den Türmen) keine einfache Halbsäulenordnung vorgesehen haben, sondern die Säulenschäfte fast zu zwei Dritteln hervortreten lassen.

84.1.3.3 Kapitellgrundriss „H“ der Korinthia

POSITION: rechts neben dem oberen Ende des Säulenschaftes
BEISCHRIFT / POSITION: „H“ [Verweisbuchstabe] / im Zentrum der Skizze
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 26,5

 

 








Beispielwerte
palmi
mm
Maßstab














Spannweite 4 11/12 = 40 1 : 27







größerer Durchmesser des Säulenschaftes 3 2/3 = 32 1 : 25







kleinerer Durchmesser des Säulenschaftes 3 1/4 = 27 1 : 27







Kommentar: Der Grundriss des Kapitells der Korinthia enthält nur relativ wenige Maßangaben zu den Gesamtmaßen und den Abacus-Blüten. Auch hier erscheint – wie schon im Kapitellgrundriss „M“ ein Quadrat, das für eine Interpretation als Deckplatte oder Architravstück zu groß, für die als Blockgrenze des Hausteins aber zu klein ist. Da es als einziges Element der Zeichnung mit Lineal ausgeführt ist, muß ihm aber eine klare Funktion zugedacht gewesen sein.

Auffällig ist, dass der hier dargestellte Grundriss der eines vollständigen, scheinbar frei stehenden Kapitells ist, während die Korinthia am Umgang nur als Halb- bis Dreiviertelordnung auszuführen war. Diese Art der Darstellung schein im doppelten Sinne nicht begründet: Zum einen, weil sie das Kapitell und den Säulenschaft als vollplastische Körper darstellt, obwohl diese nur zur Hälfte oder bis zu maximal drei Vierteln ausgeführt werden sollten; zum anderen, weil gerade für die tatsächliche Gestalt am Bau das wesentliche Maß für die räumliche Tiefe der Ordnung vor der Rückwand fehlt.

 

84.1.3.4 Profil der Basis und des Sockels

Zwar ist erkennbar, dass die Zeichnung als Fortsetzung zu [84.1.3.3] intendiert ist, eine reguläre Verbindung z. B. über ein gemeinsames Lot o. ä. fehlt aber, so dass sie als selbständig angesprochen werden muss. Dies scheint auch durch einen leicht veränderten ungefähren Maßstab gerechtfertigt. Eine Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Säulenschaft und damit zwischen beiden Teilzeichnungen lässt sich nur über eine zu denkende Mittelachse des Säulenschaftes herstellen, was durch die Angabe des unteren Durchmessers ermöglicht wird, in der Zeichnung aber nicht dargestellt ist. Bemerkenswert ist, dass der Zeichner zusätzlich unterhalb der ‘Bruchlinie’, die die Zeichnung nach oben abschließt, eine zusätzliche Maßangabe für den Durchmesser notiert, deren Wert „p 3 2/3 1/2“ jedoch vermutlich nicht als Entasis von einem halben palmo romano zusätzlich zum unteren Durchmesserwert von „p 3 2/3“ zu interpretieren ist, sondern als die Erweiterung um einen halben Drittel- (= ein Sechstel-) palmo; d. h. der tatsächliche Wert beträgt demnach 3 5/6 palmi.

Neben der nicht in ihrer vollen Breite, sondern nur im Profil wiedergegebenen attischen Basis erscheint links eine kleine freihändige Skizze mit weiteren Maßangaben. Sie sitzt auf einer nach außen leicht abgeschrägten Fläche auf, die laut Hauptzeichnung auf einer Länge von „p 6 1/2“ um „3/4“ ansteigt.

Daran schließt sich ein niedriges Gesims des Stylobats an, in dem sich die Öffnungen der in steilem Winkel schräg in den Tambour eingeschnittenen Lichtschächte befinden. Eine Angabe zu deren jeweiliger Breite fehlt jedoch. Die Sockelzone sitzt mit ihrem Fußprofil auf einem nicht weiter untergegliederten Block „G“ auf, der gleichzeitig die Rückwand des mittleren Umgangs zwischen den beiden Arkadenumgängen bildet und dessen Balustrade am oberen Ende der Teilzeichnung [84.1.4] erscheint.

Im Stichwerk Letarouillys13 gibt es eine – wenn auch nur geringfügige – Abweichung zum Deckgesims des Sockels in der vorliegenden Zeichnung: Während hier der Viertelrundstab oberhalb des Karnieses liegt, zeigt der Stich in beiden Fällen ein Karniesprofil. Am Modell selbst konnte nicht geklärt werden, welche Version ausgeführt ist, da dieses Detail aufgrund der Höhe ohne Hilfsmittel nicht deutlich genug erkennbar war.

84.1.3.5 Profil der Kämpferordnung

POSITION: unterhalb des Gebälks und links des Säulenschaftes
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
HAND: AD
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 23

 

 








Beispielwerte
palmi
mm
Maßstab














Gesimshöhe 1 3/4 = 21 1 : 19







Archivoltenbreite 2 [—] = 17 1 : 26







Kommentar: Die Skizze zeigt in der üblichen Kombination aus Profildarstellung und Aufriss das dorica-ähnliche Kapitell der Kämpferordnung, welches mit dem des Gesimses identisch ist, sowie ein längeres Stück der Archivolte, beides mit allen Maßangaben. Die Überschneidung der Zeichnung beruht sicherlich auf einem Flüchtigkeitsfehler des Zeichners, denn weder gibt sie das tatsächliche Verhältnis der beiden Bauglieder wieder, noch wird zwischen diesen durch eine entsprechende Maßangabe eine Verbindung hergestellt. Dies könnte aber auch darauf hindeuten, dass der Zeichner die Darstellung aus mehreren Vorlagen kompilierte, die diese Beziehung nicht eindeutig wiedergaben, obwohl sie zum Zeitpunkt der Anfertigung dieses Blattes schon definiert gewesen sein muss.

 

84.1.4 Unterer Tambourumgang mit Ionica

POSITION: am linken Blattrand des mittleren Blattdrittels und der oberen Hälfte des unteren Blattdrittels
TECHNIK: teilweise freihändige Feder in Braun; Lineal
HAND: AD
BEISCHRIFTEN / POSITION:
G“ [Verweisbuchstabe] / Rückwand des mittleren Balustradenumgangs
C“ [Verweisbuchstabe] / im ionischen Kapitell
B“ [Verweisbuchstabe] / in der Basis der Ionica und deren Plinthe
tirv[?] p“ [Bedeutung unklar] / im Säulenschaft

Anmerkung: Das „p“ weist wiederum jene aus dem Abstrich hervorgehende Schleife auf, die typisch für den KdAD ist; aber auch hier stammen alle anderen Buchstaben mit Sicherheit vom AD, so dass diesem die Beischrift zuzuordnen ist.
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 25

 

 








Beispielwerte
palmi
mm
Maßstab














Gesimshöhe des ion. Gebälks 3 7/12 = 36 1 : 22







Frieshöhe des ion. Gebälks 2 [—] = 23 1 : 19







oberer Schaftdurchmesser 4 1/2 = 31 1 : 32







unterer Schaftdurchmesser 5 1/12 = 37 1 : 31







Kommentar: Die Zeichnung umfasst wiederum mehrere Teilbereiche, die voneinander getrennt dargestellt und daher hier auch entsprechend gesondert besprochen werden. Trotz des engen Heranrückens der Zeichnung an den linken Blattrand kommt der Zeichner im oberen wie im unteren Bereich in Konflikt mit den benachbarten Zeichnungen, gleichzeitig jedoch auch in Raumnot durch den Blattrand selbst.

 

84.1.4.1 Mittlerer Umgang mit Balustrade „G

POSITION: linke obere Ecke des mittleren Blattdrittels

Kommentar: Auf derselben Höhe, auf der die voranstehende Zeichnung [84.1.3] mit dem Fußbodenniveau des mittleren Umgangs endet, setzt der Zeichner links davon mit der erneuten Darstellung dieses Bereichs ein, um diesen nach unten in der Ionica fortzusetzen. Dabei fällt im Gegensatz zur sauberen Ausführung der im Schnitt wiedergegebenen Balustrade vor allem die skizzenhaft freihändige Darstellung des oberen Bereiches der Rückwand auf, in dem sich die Öffnungen der Lichtschächte befinden. Hier gerät der Zeichner so dicht an den Blattrand, dass die Lesbarkeit der Darstellung deutlich beeinträchtigt wird. Das schon in [84.1.3.4] genauestens wiedergegebene Gesims am unteren Rand der Öffnungen für die Lichtschächte wird hier nur abgekürzt angedeutet.

 

84.1.4.2 Gebälk und Kapitell der Ionica „C

POSITION: linke untere Ecke des mittleren Blattdrittels

Kommentar: Das mit „p 3 1/3“ verhältnismäßig weit vorkragende Gesims des ionischen Gebälks weist als einzige Besonderheit eine Traufleiste auf, die in gleicher Form auch an der entsprechenden Turmordnung erscheint.14 Der Fries ist ungegliedert, der Architrav dreifach fasziert. Hinweise auf eine Ornamentierung einzelner Profile fehlen.

Das ionische Kapitell ist in einer Kombination aus perspektivischer Schrägansicht der Seite (links), Aufriss-Skizze der Vorderansicht (linke Hälfte) und Vertikalschnitt in der Mittelachse (rechts) dargestellt. An der Volute notiert der Zeichner wiederum mehrere Durchmesser mit ihren absoluten Werten. Die Lotmaße von Kapitell und Gebälk sind zusammen an einem Lot, das von der vorderen Gesimskante fällt, angegeben. In der Darstellung der entsprechenden Ionica an den Türmen wächst aus der Volute des Kapitells ein – allerdings nur leicht skizziertes – Blattbündel hervor, das in der vorliegenden Darstellung fehlt. Ebenso fehlt (in beiden Zeichnungen) ein Hinweis auf den Eierstab des Kapitells.15

Im oberen Teil des Säulenschaftes, der zwar eine Unterbrechung zum unteren zeigt, von diesem aber nicht durch eine ‘Bruchlinie’ getrennt ist, erscheint als Maß für die Länge des Säulenschaftes der Wert „p 38“. Außerdem gibt der Zeichner für diesen Schaft ungewöhnlicherweise ein Lotmaß für die Differenz von oberem und unterem Schaftende an, die mit „5/12“ relativ gering auszufallen scheint, trotzdem aber größer ist, als sich dies aus den angegebenen Säulendurchmessern ergibt: Die Gesamtdifferenz zwischen oberem und unterem Durchmesser beträgt nur „p 5 1/12“ – „p 4 1/2“ = 6/12 palmi, d. h. das Lotmaß dürfte für eine Seite nur einen Wert von 3/12 palmi erreichen!

Eine weitere Merkwürdigkeit stellt die kaum zu entziffernde Notiz im unteren Drittel des Säulenschaftes dar, in der das „p“ zwar in der Form der Schreibweise des KdAD ähnelt, dieser aber kaum als Autor dieser Notiz anzusehen ist. Leider ist das Wort vor dem „p“ nicht eindeutig lesbar: Es könnte sowohl „firv“ als auch „tirv“ oder „fixv“ bzw. „tixv“ bedeuten; in jedem Falle also vermutlich eine Abkürzung.

84.1.4.3 Grundriss des ionischen Kapitells

POSITION: rechts neben dem Säulenschaft in der Teilzeichnung [84.1.4]
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 42

 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














Breite der Deckplatte 5 2/3 = 28 1 : 45







Gesamtbreite 7 5/12 = 42 1 : 39







Gesamttiefe vor der Wand 3 1/2 = 19 1 : 41







Kommentar: Die freihändige, unsauber und flüchtig ausgeführte Skizze zeigt den Grundriss des ionischen Halbkapitells der Ionica mit seinen Hauptmaßen, wobei deren Zuordnung aufgrund der Flüchtigkeit der Darstellung und der undeutlichen Unterscheidung der einzelnen Linien nicht immer eindeutig ist. Zumindest beachtete der Zeichner bei der vorliegenden Darstellung jedoch im Gegensatz zur Korinthia des höher gelegenen Geschosses die Tatsache, dass es sich bei der den Arkaden vorgeblendeten Ordnung um eine (annähernde) Halbsäulenordnung handelt. Aufgrund des hier und in der nebenstehenden Zeichnung angegebenen Schaftdurchmessers der Säulen von „p 4 1/2“ und des Maßes für die Tiefendistanz zwischen Vorderseite und Rückwand von „p 3 1/3“ wird deutlich, dass es sich keinesfalls um Halbsäulen handelt, sondern diese sogar zu mehr als zwei Dritteln – dies wären 3 palmi – vor der Rückwand liegen!

 

84.1.4.4 Basis und Plinthe der Ionica

POSITION: links, mittig im unteren Blattdrittel

Kommentar: Die sehr sauber ausgeführte Teilzeichnung zeigt das im oberen Torus nur ansatzweise zum Aufriss vervollständigte Profil der Ionica-Basis, die hier mit „B“ bezeichnet wird: Im Unterschied zu einer vollständigen ionisch-korinthischen Basis, die oben und unten jeweils durch einen großen Torus abgeschlossen wird, fehlt hier ein großer untere Torus; dieser ist durch einen schmalen ersetzt.

Die Form der Basis entspricht derjenigen, die Serlio in seinen „Regole generali“ von 1537 als vitruvianisch abbildet. Für diese Form finden sich bekanntlich keine direkten Vorbilder aus der Antike. Demgegenüber weisen die antiken Exemplaren nachgebildeten ionischen Basen Peruzzis im Obergeschoss der Hofloggia des Palazzo Massimo alle Colonne und Sangallos im Cortile des Palazzo Farnese als unteren Abschluss über der Plinthe einen schmalen Doppeltorus auf, können jedoch aufgrund dieser eher als geringfügig anzusehenden Abweichung sicherlich noch unter die verwandten Formen dieser ‘vitruvianischen’ Basis der Ionica gerechnet werden.16

Eine Erklärung dieser Gestaltung fällt nicht leicht, zumal man angesichts der Untersichtigkeit, in der die Ordnung am realen Bau erscheinen würde, eher mit einer zusätzlichen Verstärkung bzw. Erhöhung solcher Elemente rechnen sollte, die eine vertikale Streckung zu verstärken in der Lage sein würden, nicht aber mit deren Fortlassung und Verringerung.

Gegen eine aus dieser Basenform abgeleitete Auffassung, Sangallo habe hier ein Musterbeispiel einer vitruvianischen Ordnung vorstellen wollen, wird man einwenden können, dass dem möglicherweise allein schon die auffällige Kapitellgestaltung ohne Eierstab widerspricht.

In der Plinthe erscheint der Verweisbuchstabe „B“ nochmals, um den Anschluss zu dem dicht am linken Blattrand nebenstehenden Profil des nun nach unten anschließenden Sockels und des unteren Balustradenumgangs herzustellen. Sie sitzt benfalls – wie schon diejenige der Korinthia des oberen Tambourumgangs – auf einer nach außen abfallenden Fläche auf, für die sich die entsprechenden Maße in der Hauptzeichnung finden.

84.1.5 Sockel der Ionica und des unteren Balustraden-Umgangs „F

POSITION: linken Blattrand des unteren Blattdrittels
BEISCHRIFTEN / POSITION:
A“ [Verweisbuchstabe] / am unten abschließenden Konsolgesims
B“ [Verweisbuchstabe] / am oberen Ende der Zeichnung = Plinthe der Ionica
F“ [Verweisbuchstabe] / an der Rückwand des Balustradenumgangs
numero / ·10“ / innerhalb der Balustrade
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 7 7/12“ / „palmo del modello
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 28

 

 








Beispielwerte
palmi
mm Maßstab














lichte Breite des Umgangs 3 1/3 = 37 1 : 20







Höhe der Baluster 2 3/4 = 26 1 : 24







Gesamthöhe des Konsolgebälks „A 7 1/3 = 46 1 : 36







Abstand der Konsolen untereinander 2 7/12 = 20 1 : 29







Kommentar: Die Teilzeichnung beginnt mit dem Stylobat des ionischen Geschosses, aus Platzmangel eng an den linken Blattrand gedrängt, links neben dem Säulenschaft der Ionica. Unterhalb von deren Basis in [84.1.4.4] erweitert sich die Zeichnung nach rechts zur Darstellung des Balustradenumgangs „F“, der die Abfolge der Umgänge am Kuppeltambour nach unten beschließt und auf dem großen Konsolgesims „A“ aufsitzt, welches insgesamt fast 6 palmi über das Dach hinausragt.

Die Darstellung der Balustrade gerät durch die Kombination von Schnitt und Ansicht etwas unübersichtlich: Ausgehend von dem im Schnitt wiedergegebenen Balustradenpfeiler und dem davor stehenden Baluster, der sehr sorgfältig gezeichnet und schraffiert ist, schließt sich nach links die Außenansicht der Balustrade mit der Wiedergabe zweier weiterer Baluster an, die als leichte freihändige Skizzen nur angedeutet sind, um die wichtigsten Maße einzutragen. Zwischen diesen beiden zusätzlichen Balustern findet sich die Beischrift „numero /·10“, die offensichtlich die Anzahl der Baluster zwischen je zwei Pfeilern der Balustrade bezeichnet.

Das Konsolgesims „A“ ist wiederum – wie schon das Gesims der Korinthia – in der Kombination aus Profildarstellung, schräg-perspektivischer Untersicht und aufrissähnlicher Ansicht wiedergegeben, wobei der Zeichner auch hier die Untersichtigkeit durch eine Schraffierung der horizontalen Flächen andeutet.

Rechts neben dem Gesims wiederholt der Zeichner in einer kleinen freihändigen Skizze als Detail die Traufleiste mit ihren Maßangaben, weil diese in der Zeichnung selbst so klein geraten ist, dass die Maße dort nicht mehr eindeutig anzutragen bzw. zu lesen waren.

Mit der vorliegenden Teilzeichnung endet – kurz oberhalb der Dachfirstlinie der Hauptzeichnung – die Darstellung der Ordnungen und Umgänge, die die Hauptzeichnung um wesentliche und vor allem sehr viel genauere Details ergänzen.

 

84.1.6 Skizze der Laternenspitze mit Beischrift

POSITION: am rechten Blattrand unten im unteren Blattdrittel, außerhalb der Hauptzeichnung = rechts von der Symmetrieachse der Kuppel
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
HAND: AD
BEISCHRIFT / POSITION:
toulte La haulte de Ledifise iusque au desoubu de la pale p 598” / oberhalb der Skizze am rechten Blattrand
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 598“ / „palmo del modello
MASSSTAB: keine Maßstabsangabe möglich, da die Maßangabe nur einen Hinweis, nicht aber den Maßwert einer wiedergegebenen Strecke darstellt

 

Kommentar: Die kleine Skizze unterhalb der Beschrift zeigt, was in dieser gemeint und auch durch die Beischrift deutlich genug ausgesagt ist: Eine Maßlinie mit der Angabe „p 598“ für die Gesamthöhe des Baues – offensichtlich gemessen von dem durch Sangallo angehobenen Fußbodenniveaus aus – endet mit einem Kreuzchen am oberen Ende der nur leicht angedeuteten, schematisch wiedergegebenen Laternenspitze unterhalb der darauf aufsitzenden Kugel. Deren Durchmesser von 11 1/2 palmi ist hier nicht angegeben, aber der Hauptzeichnung zu entnehmen. Damit ergibt sich aus dieser Zeichnung allerdings immer noch nicht der Wert für die tatsächliche Gesamthöhe des Baues, da zu diesem noch die Angabe über die Höhe des auf der Kugel aufsitzenden Kreuzes fehlt; dieses ist in der Hauptzeichnung zwar – sogar mit flatternder Fahne – dargestellt, aber dort nicht mit Maßen versehen.

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