Vergleichbare Darstellungen

Zeichnungen

 

Stockholm / Nationalmuseum: Sammlung Tessin:

  • [?] Blatt [Nr.?]: Die Maße weichen z. T. deutlich von den hier vorliegenden ab und sind in der Regel grober als die des Anonymus Destailleur; sie benutzen nur die Unterteilung des palmo in 60 minuti, ohne das Zwischenmaß (onciabzw. 1/12-palmo) zu verwenden. Allerdings wird das Lotmaß des Frieses z. B. mit „p 8 - 35 1/2“ auffallend genau wiedergegeben, während es bei Anonymus Destailleur nur „p 8 2/3“ beträgt – trotzdem ist die sehr ähnliche Disposition der Zeichnungen auffällig: beide stellen das Gebälk im Aufriss und Schnitt (nach rechts) dar, beide zeigen im Aufriss etwas mehr als zwei Konsolen, allerdings misst der Anonymus Destailleur alle horizontalen Maße des Schnittes von zwei Gesamtloten aus, während der Stockholmer Zeichner hier jeweils nur die Differenzen zum nächsthöheren Maß angibt.

 

Florenz / Uffizien:

  • 64A recto: Antonio da Sangallo d. J.: Vorstudie zum Langhausprojekt: Die von Thoenes auf 1538 datierte und als Vorstudie für die Schließung der 40-palmi-Nischen in Vorbereitung des Langhausprojekts und der Anhebung des Fußbodens identifizierte Skizze9 zeigt die rechte Hälfte einer mit Maßen wiedergegebenen Ädikula und die sie umgebende kleinere Innenordnung. Die geringe Größe der Abbildung in [?, S. 298] lässt einen detaillierten Vergleich der Maße aufgrund der schlechten Lesbarkeit leider nicht zu. Der skizzenhafte Charakter der Zeichnung macht jedoch deutlich, dass es sich noch um ein relativ frühes Stadium in der Planung für die Anhebung des Fußbodens handeln muss. Darauf deuten auch die nebenstehenden Additionen diverser Maße. Einige lesbare Maßangaben unterscheiden sich jedenfalls geringfügig von denen des Anonymus Destailleur, was ebenfalls durch Änderungen im Laufe des folgenden Planungsprozesses erklärt werden, seine Ursache aber auch darin haben kann, dass es Sangallo in diesem Moment nur auf eine annähernde Richtigkeit der Maßangaben ankam, die für die Planung ausreichte: So wird die Höhe des Gebälks von ihm summarisch mit „9“ [palmi] angegeben, während sie sich nach den Angaben des Anonymus Destailleur zu 9 1/2 palmi addiert.
  • 253A recto: Antonio da Sangallo d. J. Mitarbeiter: Grund- und Aufriss der Ädikulen: Die im Modellmaßstab erstellte Reinzeichnung10 zeigt beispielhaft eine der Ädikulen des Innenraums zwar proportionsgerecht, jedoch ohne Maßangaben. Daher kann mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass die Zeichnung für die Modellbauer gedacht war, aus einem unbekannten Grund aber nicht die Werkstatt erreichte, sondern im Nachlass Sangallos erhalten blieb. Die Modellbauer hätte von dieser Zeichnung sämtliche Maße in der für den Modellbau ausreichenden Genauigkeit mit dem Zirkel abnehmen können. Für weitergehende Verwendung als Vorlage für die Steinmetzen z.B. zur Herstellung einer realen Ädikula wäre das Uffizien-Blatt dagegen sicher nicht ausreichend gewesen. Damit wäre die Zeichnung des Anonymus Destailleur auf dem vorliegenden Blatt bzw. ihre Vorlage vor die Entstehung der Uffizienzeichnung zu datieren, denn diese hat zweifellos ebenfalls einen klar definierten Entwurf mit Maßen zur Voraussetzung.

Drucke

 

Salamanca-Stiche zu Sangallos Modell-Projekt für St. Peter:

  • Fassaden- und Seitenaufriss: Der Vergleich der Darstellungen zu den Ordnungen und Geschossen der Türme bzw. des Außenbaus mit den Stichen ist aufgrund von deren kleinen Abbildungsmaßstab kaum sinnvoll durchzuführen, da nur sehr wenige Details erkennbar sind.
  • Längsschnitt: Auch der Vergleich des Schnittes mit den Darstellungen zur 12-palmi-Ordnung des Innenraums und seinen Ädikulen ist aufgrund der geringen Abbildungsgenauigkeit des Stiches kaum möglich. Während sich jedoch die Formen der korinthischen Kapitelle der großen Ordnung in beiden Darstellungen noch sehr ähnlich sind, stellt der Stecher die Pilasterschäfte mit nur fünf anstelle von sieben Kannelluren dar. Auch Basen und Gebälk sind im Stich auf deutlich einfachere Formen reduziert. An den Ädikulen zeigt der Stich jedoch bspw. deutlich die Polsterfriese sowie die Übereinstimmung der Sockel- und Basenzonen in den verschiedenen Teilbereichen hinsichtlich der Höhen und der Breite der gemeinsamen Profile.
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