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Zur Rekonstruktion

Anschliessend wird hier versucht, einen Überblick über die ursprüngliche Zusammenstellung der drei Bände zu rekonstruieren, so wie sie von der Kunstbibliothek aufgekauft wurden. 

Eine Wiedergabe in der üblichen Form unter Angabe der Lagen und Blätter nur mit ihren Nummern schien hierfür ungeeignet, da sie nicht oder nur umständlich Aufschluss über den sich jeweils dem Betrachter ursprünglich darbietenden Eindruck zu geben vermag: Erst die direkte Benennung der abgebildeten Gegenstände lässt mögliche Bezüge in der Anordnung erkennen, die offensichtlich gerade nicht willkürlich und "gewaltsam" war, wie Jessen meinte. — Ideal wäre selbstverständlich eine rekonstruierende Anordnung von Fotografien, diese musste aber zumindest vorläufig wegen des damit verbundenen Aufwands unterbleiben. 

Statt dessen wurde eine Anordnung in Tabellenform gewählt, bei der eine kastenförmig gerahmte Tabellenzeile jeweils eine Ansicht eines Bandes im aufgeschlagenen Zustand wiedergeben soll. Dabei stellt die doppelte Mittelachse der Tabellen den Heftfalz dar, die links und rechts davon genannten Zeichnungen standen sich also gegenüber und waren so auf einen Blick sichtbar. Ausnahmen bilden die besonders grossen Blätter, die zumeist an einer Seite befestigt waren und herausgeklappt werden konnten. Um die Gestalt der Tabellen nicht übermässig zu verkomplizieren und diese somit lesbar zu halten, wurde in diesen Fällen eine Zusammenfassung in einer Zeile gewählt, zumal die herauszuklappenden Blätter in der Regel eine zusammenhängende Hauptdarstellung zeigen. Für genaueren Aufschluss über die Anordnung muss daher in diesen Fällen doch wieder auf die Katalogeinträge verwiesen werden.

Da die Demontage nicht ausreichend dokumentiert und die dem heutigen Kasten 3840 der Kunstbibliothek beiliegenden Tabellen laut [Jessen Beiheft] offensichtlich mit deutlichem zeitlichen Abstand erstellt wurden, ist die Rekonstruktion und Korrektur der sich aus den Tabellen Jessens ergebenden Anordnung noch mit einigen Unwägbarkeiten verbunden. 

Die Numerierung der Bände selbst folgt derjenigen, die durch das Beiheft Jessens [Jessen Beiheft] und die ursprünglichen Inventarnummern vorgegeben war: Dies schliesst selbstverständlich nicht aus, dass die Bände untereinander von den Vorbesitzern anders geordnet worden waren. Da aber eine durchlaufende Zählung oder andere Indizien hierfür den Zeichnungen nicht direkt zu entnehmen sind und auch eine hypothetisch zu erstellende Chronologie der Entstehungszeit der Einzelblätter nicht als Ordnungsprinzip angenommen werden kann — hiergegen sprechen sowohl die offensichtlich weitgehend systematische Zusammenfassung nach Gebäudetypen (Bände II und III) bzw. Entstehungszeit der Bauten (Band I gegenüber II und III) als auch die Tatsache, dass die Ordnung durch einen Besitzer erfolgt sein könnte, der nicht mit einem der Zeichner identisch und deshalb in der Zuordnung einzelner Zeichnungen so unsicher war, dass eine Kenntnis der Entstehungschronologie der Blätter seinerseits ausgeschlossen werden kann —, bleibt dementsprechend keine der sechs denkbaren Gruppierungsmöglichkeiten gegenüber den anderen in irgendeiner Form ausgezeichnet.

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